Streit um Infostände: Jetzt spricht Scientology!
Altstadt - Geschäftsleute an der Sonnenstraße 16 und 18 haben sich beschwert: Sie ärgern sich über einen Infostand unten auf dem Gehsteig, an dem Scientologen für sich werben. Auch Kunden der Handy-Läden und Patienten der Arztpraxen in dem Geschäftshaus haben sich beklagt, weil sie unten von den Aktivisten am Infostand angesprochen werden (AZ berichtete).
Dem zuständigen Bezirksausschuss liegt ein Antrag vor. Darin heißt, dass die Sonnenstraße "nicht zu einer Werbemeile für Scientology verkommen" dürfe.
Und: "Die Geschäftsleute der Sonnenstraße 16 /18 bitten den BA, sich dafür einzusetzen, dass ihr Klientel nicht mehr von Scientology belästigt wird".
Jetzt meldet sich Scientology zu Wort.
In ihrem Schreiben an den Bezirksaussschuss, das der AZ vorliegt, behauptet die Organisation, dass es 2013 "nur ein einziges Mal" einen Infostand in der Sonnenstraße gegeben habe.
Eine "aggressive und belästigende Werbung" finde nicht statt. Das verbiete der "strikte Verhaltenskodex" der Gemeinschaft, so Sprecherin Uta Eilzer vom "Büro für öffentliche Angelegenheiten".
Bücher und CDs würden zum "erlaubten Selbstkostenpreis" abgegeben und keineswegs in "Gewinnerzielungsabsicht".
Probleme mit der Polizei habe es nie gegeben, schreibt Eilzer. Scientology wirke "durch Schulung und Übung" darauf hin, dass sich die Mitglieder "selbst durch gelegentliche beleidigende Provokationen von Passanten nicht aus der Ruhe bringen lassen".
Die Organisation beantragt, den Antrag in der nächsten Bezirksausschuss-Sitzung abzulehnen. Die Betroffene möge "eventuelle Unstimmigkeiten" in Zukunft "durch persönliche Kontaktaufnahme" ausräumen.
Sollte es dennoch einmal zu einem "Fehlverhalten" an einem Infostand kommen, werde dies "durch Schulung und Ermahnung des Mitglieds korrigiert".
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