Streit um Express-Tunnel in München-Giesing: Kritik an den Grünen

München - Der Mann ist überzeugt von seiner Idee - und fassungslos, was er sich in den letzten Tagen anhören musste. Der CSU-Landtagsabgeordnete Andreas Lorenz hat einen 1.300 Meter langen neuen Tunnel durch Giesing vorgeschlagen.
Grünen-Verkehrsexperte Herbert Danner hatte in der AZ betont, seine Partei lehne neue Autotunnel grundsätzlich ab. "Der Herr Danner ist ein Autofresser, das ist schon lange bekannt", schimpfte Andreas Lorenz am Sonntag. "Wenn es nach ihm ginge, würden die Giesinger in 50 Jahren immer noch auf Entlastung warten."
Lorenz giftete auch gegen die SPD, den Koalitionspartner seiner Partei im Rathaus. Die Sozialdemokraten hatten erklärt, die Lorenz-Idee sei "unseriös". "Die SPD muss das wohl sagen, weil sie nicht selbst auf die Idee gekommen ist", schimpfte CSU-Mann Lorenz. "Dann sagt man halt, das sei unseriös." Ähnlich sieht das Stadtrats-Fraktionschef Manuel Pretzl. "Die SPD wird immer mehr zur Partei der Motzer und Nörgler", sagte er. "Aber wenn sich der Ärger gelegt hat, dass die Idee von der CSU kommt, werden wir schon zusammenkommen."

Andreas Lorenz, CSU. Foto: ho
Das ist der Plan für den "Express-Tunnel Giesing"
Lorenz sagte, selbst der Baustellenkoordinator der Stadt habe erklärt, alle bisherigen Pläne seien gescheitert. "Und jetzt kommt mein Plan und ist so banal wie genial."
Der "Express-Tunnel Giesing" könnte von Untergiesing ab Höhe des ehemaligen Osram-Geländes bis direkt in den bestehenden McGraw-Graben führen. Auf Zu- oder Abfahrten würde Lorenz ganz verzichten. Der Tunn.el soll doppelstöckig sein. "Wer sagt, diese Lösung bringe keine spürbare Entlastung für die Anwohner", sagte Lorenz, ist einfach nur realitätsfremd." Der Mann ist eben sehr überzeugt von seiner Idee.
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