Streit um die Unnützwiese in Trudering: Der Streit geht in die nächste Runde

Kein Frieden um die Unnützwiese: Bei einer Sondersitzung des Bezirksausschusses geht es hoch her.
von  G. Mühlthaler
Die Unnützwiese ist und bleibt umkämpft. Die Bürgerinitiative für deren Erhalt macht mobil.
Die Unnützwiese ist und bleibt umkämpft. Die Bürgerinitiative für deren Erhalt macht mobil. © Mühlthaler

Die Unnützwiese als Standort für das stadtweite Projekt „Wohnen für alle“? Das verstehen in Trudering viele immer noch nicht, im Bezirksausschuss (BA) schlugen die Wellen hoch.

Dass die Unnützwiese ausgewählt wurde, hat zum Beispiel die Bürgerinitiative (BI) „Rettet die Unnützwiese“ hervorgebracht. Als Alternative hatte die den Truderinger Festplatz und das Areal für den Campus Riem vorgeschlagen. Harsche Kritik übte sie daran, dass der Stadtrat die Standorte „im Paket“ beschlossen hat.

Stadtradt verteidigt die Entscheidung

Aus gutem Grund, entgegnete Stadtrat Herbert Danner (Grüne): „Kein Stadtrat kannte alle Flächen, jede Fläche war aber einigen Stadträten bekannt. Man tauschte sich aus. Hätten wir einzeln abgestimmt, wäre wahrscheinlich kein Standort beschlossen worden!“

Auch die CSU verteidigte die Entscheidung. Stadtrat Sebastian Schall sagte: „Eine Ablehnung der Unnützwiese hätte es nicht gegeben! Wir haben den Kompromiss erreicht, dass nur ein Teil bebaut wird. Das Gesamtgefüge der Stadt funktioniert nicht, wenn jeder vor seiner Haustür keine Neubauten haben will. Der Wohnungsbau in München klappt nur, wenn alle an einem Strang ziehen!“

Streit um die Unnützwiese: Wo Stadträte als "Terroristen" beleidigt werden

Für BI-Vertreter Mentzel dennoch unverständlich: „Es fragt sich, ob der Stadtrat seinen Namen verdient! Wir Bürger werden es richten mit einem Bürgerentscheid!“

Einige Spekulationen der BI aber halten sich hartnäckig: Die Wiese sei eine Schenkung mit der Auflage „für Kinder“ und die laut Inge Mittermaier „ärgerliche Verschwörungstheorie“ von der nichtöffentlichen Beschlussvorlage. „Grundstücksgeschäfte sind laut Gemeindeordnung immer nichtöffentlich. Die Verwaltung soll prüfen, ob mit Teilschwärzungen solche Vorlagen öffentliche gemacht werden können“, so Mittermaier.

Ulrike Klar vom Planungsreferat betonte, das Grundstück sei ohne Auflagen an die Stadt übergegangen. Der Bezirksausschuss vertagte seine Stellungnahme noch einmal in den Januar. Der Streit um die Unnützwiese, er ist noch lange nicht zu Ende.

 

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