Streit-Thema Sankt Emmeram 43
Bogenhausen - Das alte Haus mit Giebeldach in Sankt Emmeram 43 soll einem ultramodernen Bau weichen (AZ berichtete). Der Bogenhauser Bezirksausschuss fordert die Stadt auf, die Planung abzulehnen. Das Haus steht nahe der Wiege Münchens an gut sichtbarer Stelle inmitten des Landschaftsschutzgebiets Isarauen.
Es liegt an der alten Römerstraße, die vor 2000 Jahren Augsburg mit dem Salzkammergut verband und unweit der denkmalgeschützten Emmeramsmühle und Kapelle. Nun soll das Gebäude einem Neubau weichen, den CSU-Sprecher und Stadtrat Robert Brannekämper als „zweigeschossigen Staffeldampfer“ beschreibt.
„Hier passt das Ding nicht hin! Wenn das so durchgeht, löst man einen Dammbruch aus!“ schimpfte Brannekämper auf der BA-Sitzung. Die Planung müsse sich in den landschaftlich und historisch sensiblen Bereich einfügen.
„Einfügen heißt für mich, dass man hinschauen kann, ohne Augenkrebs zu kriegen. Das ist eine schwarze, hässliche Schuhschachtel“, urteilte Andreas Nagel (DaCG).
Wolfgang Helbig (SPD) erklärte, Geschmack sei hier kein relevantes Kriterium, es gehe um zulässiges Baurecht.
„Wir sind für den Neubau, Sie sind dagegen“, machte Helbig die Positionen klar.
Gegen die Stimmen der SPD fordert der Bezirksausschuss die Stadt nun auf, das Bauvorhaben abzulehnen. Inzwischen hat Robert Brannekämper auch einen entsprechenden Stadtratsantrag auf den Weg gebracht (AZ berichtete).
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