Streit mit GWG: Das Match geht weiter

Im Spiel gegen die GWG um den Bolzplatz am Frankfurter Ring geben die Anwohner noch nicht auf. Jetzt soll Michael Piazolo (Freie Wähler) helfen.
Linda Jessen |
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Ärgern sich, dass der Bolzplatz weg soll (v.l.): Thunder, Patricia, Nicole, Anja, Sandra, Stefanie.
Linda Jessen Ärgern sich, dass der Bolzplatz weg soll (v.l.): Thunder, Patricia, Nicole, Anja, Sandra, Stefanie.

Milbertshofen - Wenn nicht mehr auf dem Bolzplatz gespielt werden kann, dann beginnt eben eine Partie um den Bolzplatz. Der am Frankfurter Ring ist inzwischen eine kleine Berühmtheit. Denn er soll zumindest teilweise dem Wohnbau weichen – die Bürger verteidigen verbissen.

Erst vergangene Woche bekamen die Anwohner, die um den Bolzplatz am Frankfurter Ring kämpfen, eine herbe Absage aus dem Planungsreferat. Der Bezirksausschuss hatte das Wohnungsbauprojekt der GWG abgelehnt, auch eine Bürgerpetition dagegen gab es. Auf dieses Nein antwortete der Planungsausschuss wiederum selbst mit einem – Nein!

Anwohner fühlen sich übergangen

Zu groß ist aus Sicht der Stadt der Bedarf nach Wohnungen, als das man das GWG-Projekt aussetzen könnte. Bei den Milbertshofnern machte sich daraufhin das Gefühl breit, nicht genügend Stimmgewalt bei der Stadt zu haben. Wer sich auf dem Bolzplatz umhört, trifft auf viel Ärger – vor allem bei Kindern. „Wir sind total dagegen, dass hier gebaut wird“, sagt Sandra (10). Auch die Anwohnerin Luise Valier (59) nutzt den Bolzplatz mit ihren Enkeln: „“Ich habe nie erlebt, dass es hier Streit oder Ärger wegen Lärm gab.“

Jetzt bekommt das Selbstbewusstsein doch wieder etwas Rückenwind. Gestern betrat der Landtagsabgeordnete Michael Piazolo (Freie Wähler) das Spielfeld – im wörtlichen und übertragenen Sinn. Piazolo traf sich vor Ort mit den Bürgern, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

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Eines sei gleich vorweggenommen: Der Bolzplatz wird wohl nicht zum hitzigen Debattenthema im Maximilianeum werden. Piazolo war in seiner Funktion als Stadtvorsitzender der Freien Wähler da. Allerdings ist er im weiteren Sinne durchaus auch im Landtag mit der Thematik beschäftigt, nämlich als Mitglied des Bildungsausschusses. „Wir diskutieren ständig darüber, dass sich Kinder und Jugendliche zu wenig bewegen – und was wir tun können“, sagte er der AZ.

Daher sehe er es auch kritisch, wenn Freizeitflächen zunehmend verschwinden. Die Schaffung von neuem Wohnraum ist zwar grundsätzlich wichtig für eine Stadt mit wachsender Bevölkerung, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen – wie mit dem Projekt „Wohnen für alle“. „Es ist aber nicht gut, wenn die Menschen, die schon da leben, ihre Freizeit-, Sport- und Grünflächen verlieren“, findet Piazolo.

Nur noch 55 Wohnungen geplant

Der Bolzplatz am Frankfurter Ring hat in der Vergangenheit immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Wenigstens einen Teilerfolg konnten die Anwohner dort bisher verbuchen: Statt der ursprünglich geplanten 60 Wohnungen, sind inzwischen nur noch 55 auf dem Plan.

Auf dieses 1:0 folgte dann eine etwas skurrile Überraschung. Mitten in den Ferien waren auf einmal die stahlkäfigartigen Tore an beiden Enden des heiß umkämpften Feldes verschwunden. Laut Stadt hatte die GWG sie schon einmal entfernt, damit sie den Baumaschinen nicht im Weg stehen.

Allerdings: Noch ist nicht einmal entschieden, wie genau gebaut wird, für die Bagger ist es also noch etwas früh.

Zwei Varianten stehen zur Auswahl, entschieden wird im Grunde noch, ob die Wohnungen oder der Bolzplatz am Frankfurter Ring entlang verlaufen werden. Erstere Varian-te wäre für die kickenden Kinder natürlich sehr viel lärm- und verkehrsgeschützter. Fangnetze bräuchte es aber so oder so.

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