Streit in Münchner Bordell eskaliert: Ermittlungen wegen versuchten Totschlags

Ein Streit in einem Bordell in Pasing ist am Samstagmorgen eskaliert. Ein 24-Jähriger erlitt massive Kopfverletzungen. Die Staatsanwaltschaft hat Haftbefehl gegen einen 49-Jährigen beantragt.
von  AZ
Die Polizei ermittelt wegen versuchten Totschlags (Symbolfoto)
Die Polizei ermittelt wegen versuchten Totschlags (Symbolfoto) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Pasing - Ein Streit in einem Bordell in Pasing ist am Samstagmorgen eskaliert. Ein 24-Jähriger wurde schwerst verletzt. Jetzt ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags gegen einen 49-Jährigen.

In dem Bordellbetrieb war es zu einer Auseinandersetzung zwischen einer Gästegruppe, Angestellten des Bordells sowie dem Betreiber gekommen. Ein 29-jähriger Betrunkener begann laut der Polizei, eine Angestellte verbal zu beleidigen und anzuspucken. 

Als weitere Angestellte und Gäste schlichtend eingriffen, entwickelte sich zwischen allen Beteiligten ein "Handgemenge". Im Außenbereich vor dem Club ging der Streit weiter. Auch Zaunlatten und ein Metallrohr wurden dabei als Schlaggegenstände eingesetzt.

Streit vor Bordell eskaliert: Mann erlitt massive Kopfverletzungen

Als die Polizisten eintrafen, fanden sie einen 24-Jährigen aus der Gästegruppe "bewusstlos und mit massiven Kopfverletzungen" am Tatort. Der 24-Jährige musste mit einer schweren Schädel-Hirn-Verletzung notoperiert werden, teilte die Polizei am Donnerstag weiter mit. Inzwischen befinde er sich außer Lebensgefahr. 

Die meisten Beteiligten hatten sich beim Eintreffen der Beamten zwar bereits vom Tatort entfernt, doch bei der Fahndung konnte die Polizei die Personalien nahezu aller Beteiligten feststellen. 

Polizei ermittelt gegen 49-Jährigen

Auch mit Hilfe von Videoaufzeichungen konnten die Ermittler einen 49-jährigen ohne Wohnsitz ausfindig machen - der Mann gelte als Beschuldigter und sei "weitgehend geständig" gewesen. 

Die Staatsanwaltschaft München I beantragte am Donnerstag Haftbefehl wegen versuchten Totschlags. Mit der Entscheidung des Richters sei noch am Donnerstag zu rechnen, so die Polizei. 

Die Mordkommission ermittelt weiter. Es seien noch "umfangreiche Ermittlungen zu den einzelnen Tatbeiträgen" erforderlich.

Polizei hatte zunächst einen anderen Verdacht

Die Polizei hatte nach eigenen Angaben zunächst einen anderen Verdacht: "Aufgrund der ersten Erkenntnisse vor Ort bestand der Verdacht, dass der 39-jährige Clubbetreiber für die schweren Verletzungen des 24-Jährigen verantwortlich wäre, weshalb er vorläufig festgenommen wurde", hieß es in der Mitteilung. Aber: "Weitere Ermittlungen der Mordkommission bestätigten eine Tatbeteiligung des Clubbesitzers an der allgemeinen Auseinandersetzung, entlasteten diesen jedoch hinsichtlich der Kopfverletzungen des 24-Jährigen." 

Der Clubbesitzer sei daraufhin nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft noch am Samstag aus der Haft entlassen worden.

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