Steinstraße in Haidhausen: Idyllisches Vorstadt-Flair

Die Steinstraße in München ist nicht lang, aber interessant! Und manches Häuschen erinnert den Flaneur an wärmere Gefilde.
von  Sigi Müller
Nasenschilder voller Patina: Mal ein Reisebüro...
Nasenschilder voller Patina: Mal ein Reisebüro... © Sigi Müller

München-Haidhausen - Geht man von der Rosenheimer Straße in die Steinstraße, fällt auf der rechten Seite zunächst ein altes Sarottischild an einer Hauswand vor dem Laden Süßwaren Hofherr auf. Ein kleines Stück weiter ein altes Flugzeug als Hinweis auf ein Reisebüro. Monkey Island Records, ein Schild mit einem tanzenden Affen, weißt auf Musikalisches hin. Weiter ein riesiges rotes Ohr an der Hauswand – ein Hörgeräteakustiker.

München-Haidhausen: Bilder aus der Steinstraße

Wir sind in Haidhausen, in einer der typischen Straßen im Viertel. Irgendwas zwischen historisch, gewachsen, saniert und modern. Auf der linken Seite stehen ein großes, modernes Firmengebäude, Geschäfte, Büros und Wohnungen. Eine Straßenbahn rumpelt vorbei und verschwindet Richtung Genoveva-Schauer-Platz.

Eine Metzgerei gibt’s hier, an ihr standen die Leute auch schon früher oft Schlange, um sich eine Brotzeit zu holen. Restaurants, ein Café, kleine Läden, alles ein bisschen durcheinander gewürfelt. Selbst der gelbe Briefkasten wirkt neben Weinfässern fast wie ein Kunstwerk.

Postkarten-Motiv am Genoveva-Schauer-Platz mit Tram und viel Grün.
Postkarten-Motiv am Genoveva-Schauer-Platz mit Tram und viel Grün. © Sigi Müller

Schöne Hinterhöfe in Haidhausen

Ein Stück weiter, auf der rechten Seite befinden sich alte, zweistöckige Häuschen, erbaut Anfang des 19. Jahrhunderts. Südländisch wirken sie, Wein rankt an der Hauswand entlang. Sogar eine alte Höhenmarke ist an einer Wand angebracht. Man schaut in schöne Hinterhöfe: Eine ansprechende alte Ladenfassade aus Holz entdecke ich vor der Genuss-Werkstatt, eine Lichtgalerie, gehe vorbei an Mr. Baker’s Coffee House und dem Café am Wiener Platz. Dort endet die Straße.

Im Laufschritt ist man sicher in kürzester Zeit durch, aber warum sollte man sich so abhetzen? Gerade in Corona-Zeiten haben viele mehr Zeit als sonst – man muss sie sich bloß nehmen. Alle kulinarischen Angebote nutzend, in den Geschäften stöbernd, kann’s ein Tagesausflug werden.

Die Steinstraße wurde übrigens nach einer ehemaligen Kiesgrube benannt, aus der die Stadt damals Sand und Steine für die Beschotterung der Straßen entnommen hat.

In diesem Sinne eine schöne Woche

Ihr Sigi Müller

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