Stadtspaziergang rund um den Dom herum

Der Stadtspaziergänger streift dieses Mal durch die Gässchen an der Frauenkirche - und macht Entdeckungen.
von  Sigi Müller
Prachtvolle Arbeit: die 1772 von Ignaz Günther geschnitzten Flügel des Benno-Portals.
Prachtvolle Arbeit: die 1772 von Ignaz Günther geschnitzten Flügel des Benno-Portals. © Sigi Müller

Altstadt - Vor der Frauenkirche steht ein Modell der Altstadt. Wunderschön gemacht, man kann gedanklich ein bisschen durch die Straßen stöbern. Angefangen an der Frauenkirche bis zur Residenz, dem Marienplatz bis zum Viktualienmarkt.

Das Modell der Frauenkirche

Wenn man davor auf die Knie geht, ganz nah ans Modell, Kamera mit einem guten Weitwinkel in der einen Hand, in der anderen Hand ein Blitzlicht, die Luft anhält, und in dieser Position irgendwie an den Auslöser kommt, bekommt man sogar beide Frauenkirchen auf ein Foto.

Ein kleiner Abguss und das riesige Original: das Blinden-Altstadtmodell vor dem großartigen Bau der Frauenkirche.
Ein kleiner Abguss und das riesige Original: das Blinden-Altstadtmodell vor dem großartigen Bau der Frauenkirche. © Sigi Müller

Die grinsenden Passanten muss man halt ignorieren. Das Modell brachte mich auf die Idee, einmal die kleinen Gässchen rund um die Frauenkirche zu durchstöbern. Bis zur Kaufingerstraße, der Weinstraße, zu den Fünf Höfen kann man durch winkelige Gassen gehen.

Die angeblich beste Currywurst Münchens

An der Kaufingerstraße sehe ich einen Durchgang. Eine Tafel steht da: "Die beste Currywurst Münchens", steht drauf. Mein Magen rührt sich, das Interesse ist geweckt. Im "Pausenhof am Dom" probiere ich dann die Köstlichkeit. Ob das jetzt die beste Currywurst ist? Nun, sie hat gut geschmeckt, und die Soße war schön scharf. Zwei Tauben beobachten dabei jede Gabelbewegung von mir, offensichtlich gewohnt, gefüttert zu werden.

Die Gässchen haben alle ein Ziel

In der Thiereckstraße weist eine Steintafel auf einen Vorfall von 1801 hin. Der Glaserlehrling - und spätere Optiker - Fraunhofer wurde beim Einsturz des Hauses verschüttet, aber gerettet. Es sind diese kleinen Geschichten, die man hier entdecken kann. Hier ein Brunnen, da ein Blick in den Donisl erhaschen, von den belebten Straßen wieder zurück, feststellen, dass diese Gässchen alle ein Ziel haben: die Frauenkirche.

Keine ausgesprochenen Schmuckstücke

Es sind keine ausgesprochenen Schmuckstücke: Hinterhöfe. Rückseiten von Geschäften und Gastronomie. Die Albertgasse, die Filserbräugasse, Thiereckstraße, der Frauenplatz. Namen, die auf viel Geschichte hinweisen, eingekreist von Einkaufsstraßen und dem Trubel der Großstadt.

Wunderschön geschnitzte Portale

Die wunderschön geschnitzten Portale der Frauenkirche müssen Sie sich anschauen - und irgendwie lande ich immer wieder bei dem Modell vor dem Dom. München sehen und fühlen steht auf einer kleinen Tafel und ja, die Gebäude und Plätze sind mit Blindenschrift versehen. Eine schöne Idee.

Erwarten Sie aber keine leuchtenden Hinweisschilder oder was Pompöses. Klein und unscheinbar steht es dort. Als hätte jemand einen Tisch stehenlassen. Oft eingekreist von Lieferfahrzeugen, die die Geschäfte drumrum füttern.

In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller

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