Stadtspaziergang in Haidhausen: Vergessenes Eckerl im Wandel

Au-Haidhausen - In jedem Stadtteil gibt es immer ein paar Ecken, die eigentlich jeder kennt - und dann gibt's noch die eher unbekannten Teile. Oft sind das die viel Interessanteren.
Neulich bin ich einmal in der Gegend Balanstraße, Enzenspergerstraße, Auerfeldstraße, Welfenstraße unterwegs gewesen. Ein eher unscheinbares Eckerl von Haidhausen und der Oberen Au, in dem ich doch so einiges wirklich Sehenswertes entdeckt habe.

Zugegeben, das Wetter war ein bisserl schwierig an dem Tag. Bei strahlendem Sonnenschein bin ich losgegangen, plötzlich im Schneetreiben gelandet, danach war's bloß noch bewölkt, anschließend ein bisschen Regen und ab und zu sogar wieder Sonne. Das volle Programm.
An einer Straßenecke sehe ich einen alten 2CV, besser bekannt auch als Ente, auf Kopfsteinpflaster geparkt, vor einer alten Hausfassade. Käme jetzt der Tscharli um die Ecke und würde einsteigen, wäre ich überzeugt, dass er zur Susi fahren würde - so viel zu den "Münchner G'schichten".

Vom St.-Wolfgang-Platz geht es durch eine Durchfahrt in die Enzenspergerstraße. Alte Gebäude, geschmückt mit Szenen aus dem Bauhandwerk als Halbrelief an den Wänden.
München erfindet sich an Baustelle Nockherberg Süd neu
Ein Stück weiter in der Auerfeldstraße alte Garagen hinter einer Autowerkstatt, ein parkender Pick-up und ein Hinterhof wie aus einem amerikanischen Krimi. Dann ein riesiger Sportplatz, das Gelände des TSV München Ost. Irgendwann stehe ich in der Welfenstraße, sehe die wuchtigen Gebäude des Regerhofs und schräg gegenüber, gleich auf der anderen Straßenseite, einen schön renovierten roten Häuserblock, der sich über mehrere Hausnummern hinzieht.

Am Ende der Welfenstraße, an der Regerstraße, ein Stangerlwald aus Kränen an der Baustelle Nockherberg Süd, wo sich die Stadt gerade wieder einmal neu erfindet. Viel Altes und Neues direkt nebeneinander in der Gegend, in der ich unterwegs war. Sehenswert auf jeden Fall.
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr
Sigi Müller