Stadtspaziergang in der Leonrodstraße: Kleinode gleich hinterm Ring

Der Stadtspaziergänger hat sich diesmal die Leonrodstraße ausgesucht – und entdeckt wieder einiges.
von  Sigi Müller
Markanter Ziegelbau: das Kriegsarchiv des Hauptstaatsarchivs ...
Markanter Ziegelbau: das Kriegsarchiv des Hauptstaatsarchivs ... © Sigi Müller

Neuhausen-Nymphenburg - Mit der U-Bahn zum Rotkreuzplatz – und schon geht's los: Ganz am Anfang der Leonrodstraße steht der langgezogene, flache Bau vom Jagdschlößl.

Die (übrigens sehr empfehlenswerte) Augustiner-Gastwirtschaft mit dem schönen Wirtsgarten wirkt ein bisschen aus der Zeit gefallen. Der vorbildlich sanierte und sehr schmucke Bau aus der unmittelbaren Nachkriegszeit ist umrahmt, eigentlich eingekastelt, von hohen, eher weniger schmucken Gebäuden.

Torten und Innenhöfe

Schräg gegenüber, auf der anderen Straßenseite, entdecke ich ein Laden für Hochzeitstorten. "Trau dich Torte" steht auf einem Schild. Oben an der Hauswand das Schild "Karl Albrecht Hof". Das ist ein großer Innenhof mit einem Spielplatz, Wohngebäuden, einem Lokal und einem Durchgang rüber zur Nymphenburger Straße.

Ruhig: der "Karl Albrecht Hof" mit Durchgang zur Nymphenburger Straße.
Ruhig: der "Karl Albrecht Hof" mit Durchgang zur Nymphenburger Straße. © Sigi Müller

Ein schönes Stillleben

Ein Stück weiter die Leonrodgarage – früher wohl mal eine Tankstelle. Eine Dieselzapfsäule gibt es noch, daneben steht ein alter Cinquecento, ein Fiat 500. Ein schönes Stillleben. Ich wechsle wieder die Straßenseite, denn ein kleiner Park hat meine Aufmerksamkeit geweckt.

Ein Lindenwäldchen, darin Stelen mit Fotos. "Den Opfern im Widerstand gegen den Nationalsozialismus" steht auf einem Gedenkstein. Ein hübscher kleiner Gedenkpark mit Bänken zum Ausruhen – direkt an der Landshuter Allee.

Vom Schmuddeleck zur blühenden Wiese

Ich überquere sie auf dem Ring-Deckel. War das früher ein Schmuddeleck, inzwischen ist eine kleine baumbestandene Wiese entstanden, auf der es frühlingshaft und üppig blüht.

Auf er anderen Seite des Rings weiche ich etwas ab von der Leonrodstraße, denn ich habe riesiges Wandgemälde entdeckt. "Paint it Black", ein alter Stones-Titel, macht mich neugierig. Eine Hand hält eine Öldose, und auf einer Tafel lese ich, dass es sich um ein Kunstwerk des US-Künstlers Shepard Fairey handelt, den die Initiative "Positive Propaganda" nach München geholt hat.

Sehenswert: "Paint it Black" heißt dieses riesige Wandgemälde an der Leonrodstraße.
Sehenswert: "Paint it Black" heißt dieses riesige Wandgemälde an der Leonrodstraße. © Sigi Müller

Richtige Idylle

Wieder zurück passiere ich gründerzeitliche Wohnhäuser. Eine Tram rumpelt an mir vorbei. Ein Garten auf der linken Straßenseite, mit einem großen Backsteingebäude.

"Öffentlicher Spielplatz Kriegsarchivgarten" steht am Eingang, dahinter eine große Wiese, alte Obstbäume – eine richtige Idylle. Ein kleines Stück weiter, entlang der Straße, das Bayerische Hauptstaatsarchiv Abt. IV Kriegsarchiv, zu lesen auf einem kleinen Schild an der Hauswand.

Optisch viel Luft nach oben

Weiter geht's die Straße entlang, wo sich kleine Lokale und Geschäfte abwechseln. Die Straße endet am Leonrodplatz, an der Kreuzung Dachauer Straße. Ein kleines Café am Platz, Müllcontainer Radl- und Taxistand. Optisch mit noch viel Luft nach oben.

Gegenüber, am Rand zum Oberwiesenfeld, entsteht gerade das neue Justizzentrum. Es tut sich also was, in dem Eck. Der 59er-Bus bringt mich dann von der Infanteriestraße einmal quer durch die Stadt ganz schön flott bis direkt zur Haustür. Wie praktisch!

In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller

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