Stadtspaziergang in der Amalienstraße: Eine Perle im Univiertel
Maxvorstadt - Der Stadtspaziergänger geht diesmal durch die Amalienstraße mit ihren prächtigen Fassaden.
Damals bestimmten Studenten das Leben hier
Vor Jahrzehnten habe ich mal eine Zeit lang in der Adalbertstraße gewohnt, unweit der Amalienstraße. Damals bestimmten weitgehend die Studenten die Läden und die Gastronomie für den kleinen Geldbeutel und das Leben hinter der Uni. Copyshops boomten. Packenweise wurde kopiert, gedruckt und gebunden. Drucker daheim gab's kaum, Buchläden und Antiquariate überall.
Befindet sich die Straße in einem Zwischenstadium?
Dann ging irgendwann der Umbau los. Die damals nagelneue Amalienpassage kam dazu und das Bild änderte sich. Als ich für die heutige Geschichte durch die Amalienpassage laufe und meine Aufnahmen mache, habe ich das Gefühl, dass sich der Mix der neuen und älteren Gebäude sowie das Bild der Straße gerade in einem Zwischenstadium befinden.
Natürlich findet man noch Antiquariate, kleine Boutiquen, Eisdielen und Cafés. Der Atzinger, die gastronomische Trutzburg und Institution der Maxvorstadt, Ecke Schelling-straße, ist auch noch da.

Schanigärten haben das Bild verändert
Trotzdem eine ganz andere Geschäftigkeit als damals. Die Schanigärten haben das Bild verändert. Sicherlich, im Moment, pandemiebedingt, ein notwendiger Teil der Gastronomie, aber der Fluss der Straße ist unterbrochen. Viele Lieferfahrzeuge, die sonst in zweiter Reihe parken, stehen nun fast in der dritten Reihe, denn in der zweiten parkt jetzt der eine oder andere verzweifelte Autofahrer, der nur mal schnell ...
Ein buntes Durcheinander
Autos, normale Radl, Lastenradl und Fußgänger ergeben ein buntes Durcheinander, längst nicht alle mit fröhlichen Gesichtern. Ich setze mich eine Zeit lang auf eine Bank auf der Uni-Rückseite und beobachte das Treiben.
Baustellen mit rot-weißen Flatterbändern, Baugerüste. Eine Baulücke begrünt sich gerade selbst, wie ein Biotop in der Häuserschlucht. Das große Gebäude an der Ecke Adalbertstraße, unten früher das legendäre Café Schmidt, ist heute eine Tapas Bar. Schön rausgeputzt!
Als Abschluss die Kunstakademie
Am Ende der Amalienstraße, wie in einer Filmkulisse, als Abschluss die Kunstakademie. Bestimmt wird die Straße baulich irgendwann auch wieder mal zur Ruhe kommen. Bis wieder so eine geschäftige Gelassenheit wie damals einkehrt. Denn schön ist sie, die Perle der Maxvorstadt.
In diesem Sinne eine schöne Woche, Ihr Sigi Müller
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