Stadtspaziergang an der innerstädtischen Isar

Lehel/Isarvorstadt - Sommer und Isar, das gehört irgendwie zusammen. Und so mache ich mich von der Ludwigsbrücke aus isaraufwärts auf, bis zur Reichenbachbrücke zu spazieren.
Von der Museumsbrücke aus schaue ich Richtung Müllersches Volksbad. Links liegt ein Dickicht und fast schon verwunschener Urwald. Biberland! Wenn es dunkel wird und man ganz leise ist, kann man die possierlichen Nager mit ihrem fast unstillbaren Appetit auf frische Bäume hier ganz gut beobachten.
Isarkiesel to go
Ein Stück weiter ein altes Eisengeländer und eine enge Treppe ermöglicht es mir, auf Höhe des Deutschen Museums gegenüber, den Weg hinunter zum Isarstrand zu steigen. Es ist noch früh, nicht so heiß, so liegen hier noch keine Sonnenanbeter. Ein paar Menschen sammeln Isarkiesel im flachen Ufer und ich muss gestehen, dass auch ich immer einen Isarkiesel in der Hosentasche trage. Ein Stück München, immer dabei.
Isarkiesel kann man übrigens grob in zwei Gruppen einteilen: „Schön“ und „besonders schön“ – und man kann fast nicht anders, als wenigstens einen davon mitzunehmen.

Herrliche Blicke
Auf der Corneliusbrücke dann ein herrlicher Blick über die Isarauen, bis hin zur Maximilianskirche. Zwei Baumstämme, ineinander verhakt, hängen im Wehr fest. Isaraufwärts links beginnt ein kleiner Seitenkanal bis zur Reichenbachbrücke. Auf der Reichenbachbrücke stehend, mit Blick isarabwärts auf das Patentamt sehe ich ein verträumt dasitzendes Pärchen am Wasser.
Wilde Isar
Hier ist die Isar, trotz des niedrigen Wasserstands, doch ziemlich wild und man versteht, warum sie so heißt, wie sie heißt: die Reißende. Oben an der Brücke der legendäre Kiosk, den es hier bereits seit 1904 gibt. Auf dem Rückweg begegnet mir der freundlich lächelnde und grüßende Pfarrer Schießler, offensichtlich auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz in St. Maximilian.
Kleine Buchten mit Bänken
Parallel zur Erhardtstraße läuft der Weg zurück am Isarkanal entlang. In kleinen Buchten stehen Bänke. Dazwischen kleine Pfade durch den Dschungel bis zum Geländer an der Mauer. Kleiner Tipp: Gehen Sie nicht da, wo nicht mehr ganz weiße, Papiertaschentücher aus dem Laub ragen. Fragen Sie nicht, Sie werden es mir danken.
In diesem Sinne eine schöne Woche, Ihr Sigi Müller