Stadtspaziergänger unterwegs: Bunte Pasinger Palette

Der Stadtspaziergänger streift durch den Westen der Stadt - rund um den Pasinger Marienplatz.
von  Sigi Müller
22,50 Meter hoch, 13 Meter breit - und knallbunt: das Kunstprojekt Randbreite von Martin Blumöhr, das er 2015 an einer Hauswand in der Pasinger Bäckerstraße realisiert hat.
22,50 Meter hoch, 13 Meter breit - und knallbunt: das Kunstprojekt Randbreite von Martin Blumöhr, das er 2015 an einer Hauswand in der Pasinger Bäckerstraße realisiert hat. © Sigi Müller

Pasing - Ich steige am Pasinger Bahnhof aus der S Bahn - ein Gewusel um mich herum zeigt die Auswirkung des 9-Euro-Tickets, und so lasse ich mich zum Ausgang, dem Bahnhofsplatz treiben.

Alter Bahnhof wurde zum Teil im neuen Bahnhofsplatz integriert 

Schnell hat sich die Menschenmenge verlaufen. Schön, dass man weite Teile des alten Bahnhofs erhalten und in den neuen Bahnhofsplatz integriert hat. Hübsch ist es geworden, das alte Gebäude. Das war ja nicht immer so.

Eine Tram rumpelt heran. Ein Mann und eine Frau reinigen die Gleiszwischenräume. Beide tragen Gelb, der Mann sogar einen gelben Hut. Die Sonne brennt vom Himmel. Derweil sitzen Menschen in den Cafés oder laufen, mit Einkäufen bepackt, aus den Pasing Arcaden. S-Bahn, Bus, Tram, Taxen: Man kommt gut hin und weg von hier, ein echter Verkehrsknotenpunkt.

Als ob ein Raumschiff gelandet wäre: die wuchtigen Pasing Arcaden.
Als ob ein Raumschiff gelandet wäre: die wuchtigen Pasing Arcaden. © Sigi Müller

Ich gehe weiter, sehe auf der anderen Seite des Bahnhofs einen Gebäudekomplex, in dem Rechtsanwälte, Krankenkasse, ein Fitnessstudio, unten Lokale, eine Apotheke und vieles mehr untergebracht sind. Alles Neubauten. Gleich gegenüber dann das wunderschöne Gebäude, schön restauriert, mit der Hausnummer 2. Weiße Balkone, ein schön gestalteter Türrahmen, eine alte Uhr über der Bahnhofsapotheke.

Ein Platz voller Kontraste

Ein Denkmal erinnert an die Opfer des Todesmarschs der Häftlinge des Dachauer KZ. Und auch hier: Blumenwiese, anstatt streichholzlangem Rasen. Mohnblumen blühen, die Insekten freuen sich.

Gedenken: Auch hier führte der Todesmarsch der KZ-Häftlinge vorbei.
Gedenken: Auch hier führte der Todesmarsch der KZ-Häftlinge vorbei. © Sigi Müller

Ich schlendere weiter durch die Bäckerstraße Richtung Pasinger Marienplatz, vorbei an dem großen, bunten Graffito an einem Gebäude, dem Kunstprojekt "Randbreite" von Martin Blumöhr aus dem Jahr 2015.

Weiter geht's zum Pasinger Rathaus, dort biege ich rechts Richtung Marienplatz ab, ja, auch Pasing hat einen! Nicht bloß die Altstadt. Die goldene Maria glänzt in der Sonne, darunter Tische und Stühle eines Restaurants. Elf Betonkübel mit roter Plastikumrandung und üppigen Büschen darin zähle ich unmittelbar an der Mariensäule - auf den Fotos sieht es fast hübsch aus.

Das Pasinger Herz: die Mariensäule am Marienplatz.
Das Pasinger Herz: die Mariensäule am Marienplatz. © Sigi Müller

Mir kommt der Platz immer irgendwie improvisiert vor, so ein bisschen als würde man sich Sorgen machen, man hätte zu wenig versiegelt. Aber man könne schnell die Blumenkübel wegräumen und es wäre wieder der schöne Beton zu sehen. Nur ein ganz persönlicher Eindruck.

Ich gehe zurück Richtung Bahnhof durch die große Fußgängerunterführung auf die andere Seite in die Pasinger Fabrik. Dort warten Fleischpflanzerl auf mich und Kartoffelsalat und ein alkoholfreies Weißbier im Biergarten. Sommer in der Stadt!

Ihnen eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller

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