Stadtspaziergänger: Großes Theater im Resi

München - Als meine Tochter klein war, hab ich ihr "Ronja Räubertochter" vorgelesen. Wie bei Pippi Langstrumpf machte Astrid Lindgren ein Mädchen zur selbstbewussten Heldin der Geschichte. Die Perspektive der Kinder steht im Fokus des Buchs und natürlich auch des Stücks.
Hinter der Bühne Im Residenztheater
Nun hatte ich die Gelegenheit, im Residenztheater eine Vorführung anzuschauen und natürlich auch im Hintergrund ein bisschen Mäuschen zu spielen. Schon spannend, was alles hinter der Bühne abläuft. Natürlich müssen die Schauspieler zunächst in die Maske, dann geht's in die Kostüme. Ronja, alias Enea Boschen, wird gerade geschminkt, als ich vorbeischaue.
Im Halbdunkel wird gewechselt
Für die Kostümwechsel werden an den Seitenräumen links und rechts der Bühne die Kostüme aufgereiht. Die Graugnome auf der einen, die Rumpelwichte auf der anderen Seite. Wenn das Stück läuft, muss alles sehr schnell gehen - leise und im Halbdunkel wird gewechselt.

Eine drehbare Bühne
Die Bühne kann sich drehen und zeigt in kurzer Zeit verschiedene Bühnenbilder. Natürlich darf ich auch auf die Galerie, klettere zwischen Kabeln und Scheinwerfern durch. Von oben kann ich die Bühne sehen, die Band spielt sich ein. Schon ganz schön hoch hier. Weiter geht's durch lange Gänge, Treppen hoch und wieder runter - ich darf mir alles anschauen.
Vorfreude bei den Schulklassen
Draußen in der Halle sammeln sich schon die Schulklassen, die sich heute das Stück ansehen. Lautes, buntes Gewurle. Groß die Vorfreude. Auf dem Weg treffen wir die gruselige Vogelgestalt Wilddrude, bei der letzte Hand ans Kostüm gelegt wird. Fertig zum Auftritt schreitet sie dann Richtung Bühne davon.

Viele Bewerber für den Posten des Räuberhauptmanns
Dann geht's los. Ich stehe zunächst an der Bühnenseite, schaue durch die Kulissen auf die Bühne, wechsle dann hoch zum Rang. Die Kinder sind begeistert dabei. Auf die Frage, wer denn nun der neue Räuberhauptmann werden soll, gibt es unglaublich viele Bewerber aus dem Publikum: "Ich!", "Ich!", tönt es.
Unbedingt vorbeischauen
Wenn Sie keine Kinder oder Enkel mehr in diesem Alter haben, dann leihen Sie sich ein Nachbarskind und schauen sie mal vorbei. Die nächsten Termine sind am Sonntag, 27. März, um 17 Uhr (auch für Erwachsene) und am Montag, 28. März um 10 Uhr als Schulvorstellung.
Und - passen sie auf, wenn am Ende Ronja die Kinder im Publikum auffordert, mit ihr den Frühlingsschrei zu machen. Es wird... toll.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller