Stadt lässt denkmalgeschütztes Klo vergammeln!

Über 100 Jahre alt ist das alte gusseiserne Straßen-Pissoir in der Kellerstraße. Was damit passiert.
Thomas Müller |
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Im Inneren sammeln sich Laub, Dreck und Müll.
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Derzeit ist der Zugang leider vergittert - und das schon seit über fünf Jahren.
2 Derzeit ist der Zugang leider vergittert - und das schon seit über fünf Jahren.

Über 100 Jahre alt ist das alte gusseiserne Straßen-Pissoir in der Kellerstraße - seit fünf Jahren ist es dicht.

Haidhausen - Hinter dem Kultur-Bunker ist das Kleinod am Gasteig verdammt leicht zu übersehen: ein paravanartiges Straßenpissoir in Gußeisenkonstruktion mit Beschlagwerkornament, erbaut  Ende des 19. Jahrhunderts. Hier könnte man (und zwar ausschließlich Mann) quasi denkmalgeschützt hinter dem Eisernen Vorhang bieseln. Das dunkelgrün lackierte Urinal ist leider
verrammelt - es vergammelt. Und zwar schon seit gut fünf Jahren. Was schade ist.

Denn erstens ist es ein wahres Klo-Kleinod in München. Und zweitens wäre es ja recht praktisch , wenn man(n) hier sein Geschäft verrichten könnte - en passant auf dem Weg in die Philharmonie sozusagen. Weil das über 100 Jahre Örtchen aber saniert werden müsste, hat es die Stadt lieber gleich ganz geschlossen. Das Witzige an der Sache: Auf dem Internet-Portal der Landeshauptstadt ist es als öffentliches Klo immer noch eingezeichnet...

Man darf gespannt sein, wann die Stadt was tut: Den Lokus saniert und wieder aufsperrt. Oder die Internet-Seite abändert. Letzteres dürfte wahrscheinlicher sein...

Das Thema Klo ist in der Stadt schon eine unendliche Geschichte. Schon seit einer halben Ewigkeit versucht die Stadt, das Problem ihrer WC-Anlagen in den Griff zu bekommen. Im Juni 2011 hatte das Kommunalreferat ein "Strategiekonzept" vorgestellt, wie die Klo-Misere beendet werden könnte. Das Kommunalreferat verwaltet 73 "Bedürfnisanstalten", wovon derzeit 70 geöffnet sind. Die meisten davon sind in U-Bahnhöfen. Für Betrieb und Unterhalt der Anlagen sind im Referats-Etat jährlich 1,2 Millionen Euro reserviert. Eine Privatisierung der WCs scheiterte, weil die Bieter zu viel Geld für die Sanierung verlangten. deshalb will die Stadt 34 Anlagen dicht machen.  bei den übrigen soll künftig pro Bieseln 50 Cent fällig werden.

 

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