Stachus: Mordversuch mit Flasche
Die Narben werden ihm bleiben. Seelisch und körperlich. Und doch kann Harun S. (18) von Glück reden. Er lebt. Wenn auch mit Seh- und Schlafstörungen. Nach Ansicht der Ankläger hat Rasul S. versucht, den Mann zu töten.
Der Streit zwischen den beiden Männern soll sich um eine Frau gedreht haben. Seine Freundin hatte sich von Rasul S. getrennt und war danach mit Harun S. zusammen. Einen Monat hätten sich die beiden bereits deswegen gestritten, dann kam es zu der blutigen Begegnung am 15. Juli des vergangenen Jahres.
Die beiden Rivalen verabredeten sich laut Anklage am Stachus. Rasul S. sei dort mit Bierflaschen, jeweils eine in ´jder Hand – die er zunächst hinter seinem Rücken verborgen hatte – auf seinen Kontrahenten zugegangen. Er habe dann völlig unvermittelt und mit beiden Flaschen zugeschlagen. Eine ging davon zu Bruch.
Rasul S. sei dann mit dem abgebrochenen Flaschenhals weiter auf sein Opfer losgegangen. Er traf den Hals, verletzte Harun S. schwer. Der 18-Jährige erlitt eine Schnittwunde am Hals sowie eine Platzwunde am Kopf. Passanten zogen den Angreifer von seinem Opfer weg. Und retteten so vielleicht ein Leben.
Der Angeklagte will sich nicht erinnern können
Für die Ankläger ist der Afghane heimtückisch und aus niederen Beweggründen vorgegangen. Er habe den neuen Freund seiner Ex-Freundin bestrafen wollen. Deswegen versuchter Mord.
Rasul S. gibt die Tat zu, doch seine Erinnerung ist lückenhaft. Er sei betrunken gewesen. An die Schläge mit den Flaschen kann er sich erinnern, an die Attacke mit dem abgebrochenen Flaschenhals nicht. Rätselhaft ist auch sein Alter. Er hatte angegeben, dass er im November 1998 geboren wurde. Doch ein vorläufiges Gutachten besagt, dass der Mann wohl zwei Jahre älter ist.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Lesen Sie hier: 30-Jährige im Riemer Park erstochen - der Mordprozess
- Themen:
- Karlsplatz (Stachus)