Sport statt Wohnungen: Truderinger protestieren gegen Öko-Mustersiedlung

Trudering - Die Bürgerinitiative Fauststraße 90 (BI) kämpft noch immer gegen die Bebauung des ehemaligen Sportareals der "Neuen Heimat" aus dem Jahr 1971, das später vom Isar-Gymnasium gekauft und 2012 an die MP München Projekt GmbH & Co KG veräußert wurde. Auf der Bürgerversammlung am Donnerstag beschlossen die Truderinger wieder eine Reihe von Anträgen, welche die Planung verhindern sollen. Neue Argumente brachte die BI nicht vor.
Forderung nach Erhaltung von Sportflächen
Wie berichtet, wettert sie gegen die Wohnsiedlung im Wasser- und Landschaftsschutzgebiet und fordert, dringend benötigte Sportflächen samt Schwimmbad zu erhalten. Beides ist längst in die Jahre gekommen, durch die Folie des Freiluftpools sprießt Vegetation. Ob die Dachkonstruktion der Sporthalle (Typ Eislaufhalle Bad Reichenhall, die 2002 unter der Schneelast zusammenbrach) noch tauglich ist, darf bezweifelt werden.
Zudem würde die derzeit mögliche Sportnutzung, die auch eine Jochen-Schweizer-Arena sein könnte, weit mehr Verkehr auslösen, als 80 Wohnungen. Die Entscheidung liegt beim Investor, der lieber eine Öko-Mustersiedlung bauen will.
Aufwertung durch Öko-Mustersiedlung?
Im norwegischen Holzbaustil sollen die von Steidle Architekten und mahl-gebhard-Konzepte geplanten drei- bis vierstöckigen Häuser errichtet werden, ein Öko-Mustersiedlung mit erdfarben lasierten Holzfassaden und Vorbildcharakter ist das Ziel. Auch werden 12.600 Quadratmeter Grünfläche des umzäunten 22.500 Quadratmeter-Areals öffentlich zugänglich sein.
Derzeit sind es 7.000 Quadratmeter. Auf Wasserschutzgebiet steht schon die Nachbarsiedlung, der Landschaftsschutz wird durch mehr Bäume und weniger Versiegelung als bisher sogar aufgewertet. Was die Parkplätze betrifft, sind auch die für Gäste in der Tiefgarage vorgesehen, ebenso E-Tankstellen. Anfang kommenden Jahres will der Stadtrat die Planung beschließen.