SPD fordert Flussbad an der Würm

Pasing - Der Sommer ist in der Stadt und deshalb fordern die Münchner nach Abkühlung. Am besten: wohnortnah!
Wem da die Isar als grüne Oase der Stadt in den Sinn kommt, der liegt nicht falsch. Die Idee vom innerstädtischen Flussbad ist derzeit gar nicht mehr unwahrscheinlich. Sogar die CSU hat sich unlängst für eine Aufhebung des Badeverbots eingesetzt.
Aufgrund der Haftungsfragen und ausstehnder Rechtsgutachten, ist mit der Umsetzung des Großprojekts „Isar Flussbad“ nicht sonderlich schnell zu rechnen.
Gut, dass es in München noch weitere Flüsse gibt. Da wäre zum Beispiel die Würm im Süden der Stadt. Sie sich von Pasing bis an die Stadtgrenze nach Allach. Ihr Wasser speist den See am Schloss Blutenburg und fließt durch das Kanalsystem von Schloss Nymphenburg, den Olympiasee, im Schlosspark Schleißheim und endet im Schwabinger Bach.
An einigen Stellen im Würmtal wie beispielsweise an der Gräfelfinger Volksfestwiese, in der Planegger Tandlerschlucht oder an der Mergenthalerstraße in Obermenzing wurde die begradigende Uferbefestigung bereits zurückgebaut und so dem Fluss ein natürliches Bett zurückgegeben. Dies geschah vor allem aus ökologischen Gesichtspunkten.
Da nun südlich von Schloss Blutenburg eine Renaturierung des Gewässers ansteht, will die SPD im Bezirk Pasing-Obermenzing den Fluss für die Menschen im Viertel erlebbar machen. „Die Stadt soll prüfen, ob ein Flussbad in der Würm möglich ist“, sagt Stadträtin Constanze Söllner-Schaar. Auch die sehr gute Wasserqualität des Fluss führt die Lokalpolitikerin an.
Vorbild für ein entsprechendes Bad solle das Würmbad in Planegg sein. Das kostenlose Naturbad befindet sich auf der Höhe Bahnhofstraße und Pasinger Straße. Während der Sommermonate kann dort – auf eigene Gefahr – zwischen 8 und 22 Uhr gebadet werden. Auf dem Gelände des Bades gibt es Umkleidekabinen, eine Wiese und die Möglichkeit, Liegen zu mieten.
In der Vergangenheit gab es viele Bäder entlang der Würm; etwa das Steinerbad und das Reichlbad in Pasing oder Würm-Wellenbad bei der Inselmühle sowie das Bad hinter dem Gasthaus „Zur Schwaige“ in Untermenzing. In den 1960er Jahren wurde aufgrund der schlechten Qualität des Wasser dann überall ein generelles Badeverbot verhängt. Durch die Nachrüstung der Kläranlage am Starnberger See zur Buga 2005 ist das Baden wieder unbedenklich.
Trotzdem ist das Baden heute offziell nur an zwei Stellen erlaubt: im Wellenbad in Planegg und am Berger Weiher an der Rialtobrücke in Krailling.