Spaziergang im Westen von München: Die Gastro-Überraschungen in Laim

Laim - Ein Ausgehviertel war Laim noch nie. Das heißt aber nicht, dass sich ein kleiner Ausflug in den Bezirk im Westen der Stadt nicht lohnt. Vom Hauptbahnhof aus sind es nur ein paar Stationen bis zum Laimer Platz.
Dort beginnen wir unseren kleinen Spaziergang. Die reine Gehzeit beträgt nicht einmal eine Stunde.
Wer durch Laim spaziert, versteht, warum die Bewohner ihr Viertel in München nicht gern verlassen
Aber es gibt so viel zu schauen, zu stöbern und zu verkosten, dass man durchaus einen halben Tag in Laim verbringen kann. Schauen Sie ruhig auch nach rechts und nach links, laufen Straßen und Wege entlang, die Ihnen gefallen. Sie werden sehen: Wenn Sie zurückkommen, haben Sie selbst auch noch ein paar Entdeckungen gemacht oder unterwegs eine Katze gestreichelt. Auf dem Weg zur ersten Station kommen Sie zum Beispiel an der Eisenbahner-Siedlung vorbei. Wie man der Schnörkelschrift an den Gebäuden entnehmen kann, entstand sie bereits im Jahr 1900.
Auch heute noch wirkt der Gebäudekomplex gepflegt und einladend. In vielen weiteren Straßen findet man hübsche Häuschen, prachtvolle Villen und nette kleine Geschäfte. Und man versteht sofort, warum die Laimer ihr Viertel nicht gerne verlassen. Unser Spaziergang endet am Willibaldplatz.
Station 1: Einkehren im Speisezimmer
Wer sich vor seinem Spaziergang stärken möchte, ist hier genau richtig. Das Speisezimmer erreicht man vom Laimer Platz aus über die Guido-Schneble-Straße. Hier werden von Dienstag bis Freitag ab 12 Uhr frische Gerichte gekocht.
Die Zutaten stammen überwiegend aus biologischem Anbau. Vegetarier finden mindestens ein Gericht auf der Speisekarte. Samstags kann man gemütlich frühstücken. Sogar die Marmelade ist hier hausgemacht.

Die Laimer nehmen sich das frische Gebäck auch für daheim mit. Die Kuchen sind hausgemacht und die Sandwiches selbst belegt. Daneben gibt es Feinkost von italienischer Pasta und passenden Saucen, über Weine und Schnäpse bis hin zu Schokolade, Kaffee und Tee. Wer keinen Hunger hat, sollte trotzdem vorbeischauen. Die Schaufenster-Deko hier ist ein bisschen schräg, aber sehr kreativ.
Station 2: In der Gartensiedlung von Theodor Fischer
Gehen Sie die Guido-Schneble-Straße noch ein Stück weiter und biegen dann links in die Lechfeldstraße ab. Spätestens an der Ecke zur Gunzenlehstraße werden Sie vergessen haben, dass wir uns in einer Großstadt befinden. Schon vor mehr als 100 Jahren machte sich der Architekt Theodor Fischer Sorgen um die Wohnsituation der Menschen in der Großstadt. Nach seinen Plänen entstand diese Gartensiedlung, die 1911 fertiggestellt wurde.

Auch heute noch hat die Gegend dörflichen Charakter. Jedes der kleinen Reihenhäuschen schaut ein bisserl anders aus. Jedes hat sowohl einen kleinen Vorgarten als auch einen Garten hinter dem Haus. Zwischen den Gärten verläuft ein kleiner Weg. Den geht man entlang und schaut neidisch in die Grünoasen.
Station 3: Kaffee und Kuchen essen bei Detterbeck
Nun spazieren wir die Joergstraße hinauf, biegen links in die Gotthardstraße ab und gehen dann rechts in die Riegerhofstraße. Zu unserer Linken befindet sich die Grünfläche des SV Laim. Wenn ein paar Sportler da sind, winken wir ihnen zu und gehen geradeaus weiter bis zur nächsten Grünfläche, den Laimer Anger. An der Ecke befindet sich dort schon seit 1958 die Konditorei Detterbeck. Bei schönem Wetter holt man sich dort ein Eis und setzt sich ins Grüne.

Oder aber man nimmt im Café Platz und gönnt sich, was man sich viel zu selten gönnt: ein Stück feine Torte mit einer Tasse Kaffee dazu. Der Bienenstich schmeckt auf jeden Fall köstlich!
Station 4: Relaxen im Café Steinchen
Die nächste Station wird bunt! Gehen Sie den Riegerhofweg entlang, dann links in die Mathunistraße, vor bis zur Fürstenrieder Straße und dann links. An der Ecke zur Agnes-Bernauer-Straße befindet sich ein Garten, den man schöner nicht hätte gestalten können. Wo sich einst ein Parkplatz befand, stehen heute bunte Stühle, unzählige Pflanzen und Blumen, Tische aus Baumstämmen. Ein oranger Bauwagen dient als Küche und Kiosk.

Das Café Steinchen hat alles, was es zum süßen Nichtstun braucht: kühle Getränke, Kaffee und Kuchen, Snacks, Weißwürste. Die Öffnungszeiten können wetterbedingt variieren, drum am besten vorher auf der Webseite cafe-steinchen.com nachschauen.
Station 5: Zur Ruhe kommen bei der Kirche St. Ulrich
Die Agnes-Bernauer-Straße wieder zurück Richtung Detterbeck gehen. Auf Höhe des Laimer Angers befindet sich rechts die katholische Kirche St. Ulrich mit ihrem Zwiebelturm. Auch hier hat man wieder das Gefühl, auf dem Dorf zu sein. Seit wann genau es an dieser Stelle eine Kirche gibt, ist nicht ganz klar.

Ein Vorläufergebäude der jetzigen Kirche ist schon im 11. Jahrhundert entstanden, erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1315. Der Turm stammt aus dem Jahr 1450, ebenso der alte Chor. Auf jeden Fall steht das Kirchengebäude unter Denkmalschutz. 1912 bis 1915 entstand eine neue Kirche. Die alte blieb als Kapelle an der Südseite erhalten. An ihrer Decke befindet sich ein Kreuzrippengewölbe. Eine besondere Ruhe-Oase ist der kleine Pfarrgarten um die Kirche.
Station 6: Film schauen im Kino Rex
Auf der Agnes-Bernauer-Straße gehen Sie nun weiter, biegen rechts in die Von-Der-Pfordten-Straße ab, gehen links das Schlangenwegerl entlang und dann rechts. Laufen Sie nun links den Agricolaplatz entlang, bis Sie zum Filmtheater Neues Rex gelangen. Es ist eines der letzten Stadtteilkinos Münchens.

Schon seit 1954 kommen die Menschen aus Laim, Pasing und dem gesamten Westen hier her und schauen sich ein bunt gemischtes Kinoprogramm an. Nachmittags laufen Kinderfilme, abends alles vom spannenden Thriller bis zur Liebeskomödie und sonntags Filmklassiker zur Matinee. Wenn nicht gerade ein Film läuft, genießen Sie die Ruhe im kleinen Park auf dem Agricolaplatz.
Station 7: Shoppen am Willibaldplatz
Am Kindergarten Laimer Spielmäuse gehen Sie links den Fußweg entlang bis zur Agnes-Bernauer-Straße und biegen rechts ab. Nun gelangen Sie direkt zum Willibaldplatz.

Wer ein Mitbringsel aus Laim sucht, wird jetzt sicher fündig. Denn hier gibt es noch viele kleine, zum Teil sehr kleine Läden. Der Juwelier Vögtle hat hier sein Geschäft, es gibt einen Blumenladen und auch ein entzückendes kleines Käseladl. Sogar ein kleines Spielwarengeschäft findet man hier, die Spielecke.
Dort bekommt man auch Kleidung für die Kleinen. Auch das obligatorische Lotto-Geschäft mit Schreibwarenladen darf nicht fehlen. Hier besorgen sich die ABC-Schützen ihre ersten Hefte für die Schule. Wer gerne stöbert, schaut in der Schönen Sörgelei vorbei. Hier findet man Schmuck, Taschen, Karten, Geschirr und jede Menge Krimskrams zum Verschenken.