Sparkassengelände Fürstenried-Ost

Das Forum 19 stellt die Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozesses für das Sparkassengelände vor. Eine deutliche Mehrheit favorisiert den Entwurf des Büros Falk von Tettenborn.
Fürstenried - Nachdem das städtische Planungsreferat als auch die Stadtsparkasse die Durchführung einer qualifizierten Bürgerbeteiligung seit über einem halben Jahr ablehnen, hatte sich das Forum 19 im März entschieden, selbst im Rahmen seiner Möglichkeiten, die Bürger in den Planungsprozess einzubeziehen. Den Bürgerinnen und Bürgern sollte – insbesondere nach dem Scheitern des Ideen- und Realisierungswettbewerbs – Gelegenheit gegeben werden, alle bisher eingereichten Entwürfe detailliert kennen zu lernen.
Vorstellungen und Anregungen konnten ohne zeitliche oder formale Einschränkungen diskutiert und eingebracht werden. Dazu führte das Forum 19 am 27. März im Pfarrsaal St. Karl Borromäus eine qualifizierte Beteiligungsveranstaltung durch. Eingeladen waren neben allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern und den örtlichen Mandatsträgern auch die vier Architekturbüros, deren Entwürfe in die engere Wahl gelangten, sowie die Stadtverwaltung (Planungsreferat).
Klaus Schneider (Forum 19 und Vorsitzender der GWG Eigenheimer an der Berner Straße e. V.) moderierte die mit ca. 70 Teilnehmern besuchte Veranstaltung im vollen Pfarrsaal. Seitens der Politik nahmen Stadtrat Michael Kuffer (als Co-Moderator) und Stadtrat Herbert Danner sowie aus dem Bezirksausschuss 19 der Vorsitzende des Unterausschusses Bau und Planung, Michael Kollatz teil. Sie unterstützten die Diskussion mit fachlichen Informationen.
An die detaillierte Vorstellung der vier vom Preisgericht in die engere Wahl gezogenen Entwürfe und eine ergänzende Darstellung der ausgeschiedenen Entwürfe schloss sich eine zweieinhalbstündige Diskussion der Entwürfe an. Am Ende füllten die Teilnehmer jeweils einen Umfragebogen aus, auf dem sie ihren Favoriten unter der Entwürfen ankreuzen und weitere Ideen und Anregungen anbringen konnten. Die Umfragebögen konnten auch nach der Veranstaltung ausgefüllt und bis zum 17. April eingereicht werden.
Von den 57 abgegebenen Voten entfielen 37 (64,9%) auf den Entwurf des Büros Falk von Tettenborn, 10 auf Steidle (17,5%) und jeweils 5 (8,9%) auf Hierl und auf Lütjens Padmanabhan. Mit Ausnahme der Gebäudehöhen ist hinsichtlich der Planungsziele eine hohe Übereinstimmung der Bürgerinnen und Bürger mit dem Auslobungstext festzustellen:
Die Korrespondenz der gewerblichen Nutzungen mit dem Bestand nordöstlich der Schaffhauser Straße, an der Ecke Züricher Straße/Forstenrieder Allee (Kaufring et al.) wurde von den Bürgerinnen und Bürgern durchweg als sehr wichtiges Ziel angesehen. In diesem Zusammenhang wurde v. a. die vom Büro Falk von Tettenborn gefundene Lösung sehr gelobt.
Ebenfalls wichtig für die Teilnehmer war die Aufenthaltsqualität auf dem Platz südwestlich des Sparkassenhochhauses, wobei eine offene Gestaltung angeregt und vor einer „Privatisierung“ der Innenhofbereiche gewarnt wurde. Mehrfach wurde angeregt, auf die Ansiedlung von Gastronomie (an der Südseite) abzuzielen. Gleichzeitig wurde zusätzlich aber auch Wert auf „konsumfreie“ Sitz- /Aufenthaltsgelegenheiten gelegt. Zusätzlich zu den Tiefgaragenstellplätzen wurden weitere oberirdische Parkplätze gefordert. Generell wurde kritisiert, dass sich fast alle Entwürfe eher am Sparkassenhochhaus, als an der Umgebungsbebauung (Geschosswohnungsbau) orientieren.
Der Entwurf des Büros Falk von Tettenborn wurde vor allem für seine deutlich erkennbaren Bemühungen gelobt, die neuen Baukörper einerseits gut in die Umgebung einzufügen, andererseits aber auch derzeit bestehende städtebauliche Spannungen auszugleichen und abzumildern. Einige Teilnehmer forderten von Falk von Tettenborn eine Reduzierung der Bebauungshöhe an der Berner Straße (zum Teil gegen eine Erhöhung des Hochpunktes an der Nordostecke des Plangebietes), einzelne wiederum eher eine Reduzierung des 8-geschossigen Hochpunktes an der Nordostecke. Beim Entwurf von Steidle schränkte nahezu die Hälfte der Zustimmenden ihr Votum dahingehend ein, dass sie eine deutliche Reduzierung der Gebäudehöhe forderte.