Späti in München: Klenze-Apotheke wird zum Spätkauf

Ab Februar gibt es für Münchens Szenegänger eine neue Anlaufstelle – das „Szenedrinks“ in der Fraunhoferstraße. München bekommt somit einen neuen „Späti".
von  Clemens Hagen
Alkohol ist die beste Medizin: Ab Februar werden in der ehemaligen Klenze-Apotheke Spirituosen verkauft.
Alkohol ist die beste Medizin: Ab Februar werden in der ehemaligen Klenze-Apotheke Spirituosen verkauft. © Clemens Hagen

Statt Franzbranntwein gibt’s Cognac und statt Klosterfrau Melissengeist bekommt der Kunde Wodka: In die Räume der alten Klenze-Apotheke an der Ecke Fraunhofer- und Jahnstraße zieht ein echter „Späti“. „Szenedrinks“ heißt der neue Laden, ein Name, der Münchner Szenegängern aus der Baaderstraße – erst in der Nummer 66, jetzt in der 15 – ein fester Begriff ist. Als Termin für die Eröffnung ist Februar 2017 geplant, denn „alle Installationen, der Boden, die Decke, die Fenster werden neu gemacht“, sagt Betreiber Franz Huemer.

Da „Szenedrinks“ von der Stadt eine sogenannte Vollgastro-Genehmigung bekommt, wird an Wochentagen bis 23 Uhr verkauft, am Wochenende sogar bis 3 Uhr. Dass es Ärger mit den im Glockenbachviertel notorisch lärmempfindlichen Anwohnern geben könnte, befürchtet Huemer nicht. „Wir hatten in der Baaderstraße in zweieinhalb Jahren keine Beschwerden, dann werden wir in der Fraunhofer ebenfalls keine bekommen“, sagt er. Er verspricht, dass die Kunden weder in seinem Laden noch davor ihre Getränke konsumieren.

Ein "Späti" auf 165 Quadratmeter

Die Auswahl bei „Szenedrinks“ ist so riesig, wie sie schon in der Baaderstraße 15 ist. „Wir haben über 200 Biere im Sortiment, darunter viele Craft-Biere aus England und den USA. Außerdem gibt es über 150 Limonaden und Münchens größte Gin-Auswahl.“

Regionales im Gemischtwarenladen: Der Nachfolger von Münchens erstem "Späti"

Platz genug ist vorhanden, die Klenze-Apotheke war 165 Quadratmeter groß. Huemer: „Die komplette Verkaufsfläche bespielen wir nur tagsüber, der ,Späti‘ ist kleiner, sonst bräuchten wir zu viel Personal. Das rentiert sich nicht für uns.“

Huemer hofft, dass er in der Fraunhofer lange Mieter bleibt: „Der Eigentümer des Hauses ist toll, die Miete angemessen. Das hier ist nicht die übliche Münchner Monopoly-Geldmacherei.“ Allerdings: Die Klenze-Apotheke hatte im Dezember 2015 wegen der hohen Miete dicht gemacht. Danach stand der große Laden leer. Bis jetzt . . .

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.