Sonnenstraße in München: 50-Tonnen-Bagger wird am Freitag geborgen

Altstadt - Und plötzlich knischt es. Das Kettenfahrzeug ist gerade bei Abbrucharbeiten am Goethe-Institut zugange als der Boden unter ihm nachgibt. Zusammen mit einem rund 300 Quadratmeter großen Teil der Geschossdecke kracht der Bagger in die Tiefe. Schutt und Staub liegen vor den Augen der Bauarbeiter, als der tonnenschwere Kettenbagger plötzlich einen Stock tiefer festhängt, sein Fahrer kommt glücklicherweise mit dem Schrecken und leichten Verletzungen davon.
Er kommt zur Behandlung in ein Krankenhaus. Auch wer möglicherweise zu dem Zeitpunkt am Gehweg stand, hatte Glück: Der Arm des Gefährts, der auch schon mehrere Tonnen auf die Waage bringt, wird von den Mauerresten aufgehalten und schlägt nicht auf dem Fußweg auf. Zwei Monteure saßen aber, als der schwere Bauunfall passierte, gerade in 15 Metern Höhe im Korb einer Arbeitsbühne.
Komplettsperrung der Sonnenstraße am Freitag
Die Abstützungen des Geräts hatten nach dem Einsturz der Geschossdecke keinen Halt mehr zum Abstützen, die beiden Männer mussten hoch oben ausharren, bis es der Feuerwehr gelang, sie per Drehleiter aus der unglücklichen Lage zu befreien. Nicht ganz einfach ist auch die Bergung des abgetauchten Kettenbaggers.
52 Tonnen wiegt das Megagefährt. Weil keine Menschenleben in Gefahr waren, war die Feuerwehr hier nicht zuständig. Es kommt eine Bergungsfirma zum Einsatz. Ab etwa zehn vor elf sperrte die Feuerwehr für zwei Stunden die Sonnenstraße vom Sendlinger Tor ab in Richtung Stachus. Am frühen Abend wurde Verkehr noch einmal für mehrere Stunden gesperrt.
Update: Auch am Freitag sperrt die Polizei die Sonnenstraße in nördlicher Richtung. Seit 10:30 Uhr werden die Bergungsarbeiten fortgesetzt. Hierfür wurde ein 190 Tonnen schwerer Kran angefordert, der allerdings noch im Stau steht. Am Vormittag sagte ein Bauarbeiter zur AZ, dass noch nicht absehbar sei, wann der Kran eintreffen wird.
Wenn es dann so weit ist, könnte die Bergung laut Polizei bis zu 11 Stunden dauern. Die Sonnenstraße wird komplett gesperrt, der Verkehr wird weiträumig umgeleitet, es droht ein Verkehrskollaps. Die Sonnenstraße wird zwischen Sendlinger Tor und Stachus komplett gesperrt, der Verkehr wird ab der Hauptfeuerwache zur Lindwurmstraße umgeleitet.
Fußgänger können über eine Passage an der Herzog-Wilhelm-Straße ausweichen. Problem laut Polizei: Es gibt zu wenig Schilder, das Verkehrschaos dürfte also vorprogrammiert sein. Ach die MVG kann Haltestellen an der Sonnenstraße nicht bedienen.
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