So wird die neue Großmarkthalle

Ein 500 Meter langer Neubau, eine Verkleinerung des Marktgländes, ein Erhalt der alten Hallen und ein extra Schutzgebiet für die Mauereidechse...
von  Myriam Siegert
Der orange längliche Block in der Mitte stellt den möglichen Neubau der Großmarkthalle dar. Links daneben die alte Thalkirchner Straße, die momentan auf dem Großmarktgelände verläuft und wieder geöffnet werden könnte.
Der orange längliche Block in der Mitte stellt den möglichen Neubau der Großmarkthalle dar. Links daneben die alte Thalkirchner Straße, die momentan auf dem Großmarktgelände verläuft und wieder geöffnet werden könnte. © Albert Speer & Partner GmbH

Die Machbarkeitsstudie der Stadt liegt jetzt vor: Ein 500 Meter langer Neubau, eine Verkleinerung des Marktgländes, ein Erhalt der alten Hallen und ein Schutzgebiet für die Mauereidechse.

München - Marode Bausubstanz, veraltete Infrastruktur, Mängel bei Brandschutz und Statik. Die Großmarkthalle ist in die Jahre gekommen. Dass ein Neubau die einzig sinnvolle Lösung ist, steht schon lange fest. Doch wo und wie die neue Großmarkthalle gebaut werden soll, darüber waren sich Stadt und Händler bis zuletzt uneinig. Die Stadt favorisierte einen Neubau an der alten Thalkirchner Straße, die Händler wünschten sich die neue Halle an der Schäftlarnstraße, auf dem heutigen Lkw-Parkplatz.

Im Februar beschloss der Stadtrat deshalb, beide Standorte in einer Machbarkeitstudie untersuchen zu lassen. Die liegt jetzt vor. Und – sowohl Stadt als auch Händler sind mit der Idee zufrieden. So sieht das Ergebnis aus:

Der Großmarkt zieht sich in seiner Gesamt-Ausdehnung auf das Areal zwischen alter Thalkirchner- und Schäftlarnstraße zurück, wird also insgesamt kleiner.

Alles, was sich bisher westlich des alten Abschnitts der Thalkirchner Straße, der jetzt auf dem nicht öffentlich zugänglichen Großmarkt-Areal liegt, befindet, soll im 40000 Quadratmeter großen Neubau untergebracht werden. Die alte Halle wird völlig frei.
Damit könnte die Straße wieder geöffnet werden. Und: Sendling gewönne kostbare Flächen.

Auch südlich des Geländes in Richtung Brudermühlstraße werden Flächen frei gegeben. „Ob die beispielsweise für Wohnungsbau genutzt werden, liegt in der Hand der Stadtplaner“, sagt Kommunalreferent Axel Markwardt.

Egal, was dort passiert: Die denkmalgeschützten Gebäude, wie die Kontorhäuser, die Gaststätte und der vorderste Teil der heutigen Großmarkthalle mit seinem schönen Spitz-Dach müssen unangetastet bleiben.

Die Nutzfläche für die Händler wird trotz der Verkleinerung nicht reduziert. Das geht, weil die Nutzung auf dem heute sehr kleinteilig bebauten Gelände durch den Neubau optimiert wird.

Die neue Großmarkthalle soll als schlankes, etwa 500 Meter langes Gebäude entlang der alten Thalkirchner Straße entstehen. So dient das Gebäude gleichzeitig als Lärmschutz Richtung Sendling. Darunter kommt eine Tiefgarage Der heutige Lkw-Parkplatz bleibt. Der Verkehr läuft über die Zufahrt in der Schäftlarnstraße.

Bis die Fruchthändler und Gärtner einziehen können, dauert es aber noch. Markwardt betont, dies sei erstmal nur eine Studie zur Vorplanung. Eine Kostenschätzung sei deshalb noch nicht möglich. Händlervertreter Günther Warchola stellte schon einmal klar, „weit mehr Miete als jetzt ist nicht möglich“.

Als nächstes muss das Konzept vom Stadtrat abgesegnet werden. Bis dann Bebauungsplan, Baugenehmigung und Ausschreibung geschafft sind, brauche es mindestens zwei Jahre, der Neubau im laufenden Betrieb mindestens drei, schätzt der Referent. Aber: „Wir haben den Ehrgeiz, das so schnell wie möglich durchzuziehen.“

 

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