So soll der neue Münchner Hauptbahnhof aussehen!
Das Münchner Architektenbüro Auer+Weber entwirft im Auftrag der Bahn wieder einen neuen Hauptbahnhof. Wann er kommt, was bis dahin passiert.
München - Es tut sich was in der Maxvorstadt. In einem Hinterhof in der Sandstraße arbeiten gerade zehn Architekten an ihren größtem Coup – dem neuen Münchner Hauptbahnhof.
Das Büro Auer+Weber soll das Empfangsgebäude neu entwerfen und erste Vorplanungen erstellen – im Auftrag der Bahn.
2006 hatten die Erfinder des Zentralen Omnibusbahnhofs bereits einen Wettbewerb für den Neubau des Hauptbahnhofs gewonnen. Der Bahn war der Entwurf aber zu teuer. Sie brachte einen eigenen ins Spiel – den der Stadtrat 2011 unter Buhrufen in den Papierkorb warf.
Jetzt arbeitet Moritz Auer (49) am dritten Versuch. Er soll so aussehen wie der Entwurf von 2006 – nur schlanker. Die Bahn habe "natürlich" eine Budgetvorgabe, sagt Auer. Wie hoch die ist, sagen weder Bauherr noch Architekt. Sicher ist: Es soll billiger werden als vor sieben Jahren.
Der Hauptbahnhof werde "sicherlich die größte Herausforderung" seiner Karriere, sagt Auer: Er muss seine Planung mit dem Bau der zweiten Stammstrecke koordinieren – ohne zu wissen, ob die jemals kommt. Wenn ja, baut ein anderes Büro erstmal die neuen S-Bahn-Tunnels im Untergrund. Der Neubau des Empfangsgebäudes darüber wird auf "sehr engem Raum" stattfinden müssen – bei laufendem Betrieb. Und die Abfahrtshalle muss wegen des Denkmalschutzes bleiben, wie sie jetzt ist. "Das ist alles extrem komplex", sagt Auer.
Den neuen Vorplatz, den die Stadt auto- und barrierefrei haben will, entwirft Auer nicht. Man merkt aber: er würde gern. Der jetzige sei ja "Flickwerk", ja: "eine Katastrophe".
Die Bahn selbst hat sich vom Hauptbahnhof längst verabschiedet. "Wir warten natürlich darauf, dass dieses Gebäude erneuert wird", sagt Sprecher Bernd Honerkamp der AZ. Bis dahin werde man ihn "zur Verkehrssicherung" instandhalten, aber "sicherlich keine Erneuerungen" mehr vornehmen.
Also: weiterwurschteln, bis der neue kommt. "Vor 2020", so Honerkamp, wird's aber nichts.
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