So sieht die neue Sportarena im Münchner Olympiapark aus

München - Seit 12.12 Uhr an diesem 14. Februar 2019 hat die Multifunktionsarena, die auf dem Gelände des alten Radstadions entstehen wird, endlich ein Gesicht. Da wurde der Siegerentwurf des Göteborger Architektenbüros 3XN erstmals der Öffentlichkeit präsentiert – die neue, die doppelrote, Heimat der Eishockey-Stars des EHC Red Bull München und der Basketballer des FC Bayern wird hochmodern, aber nicht protzig.
Die Arena bettet sich in das denkmalgeschützte Olympiapark-Ensemble ein, das Dach wird grasbewachsen sein, die Silhouette nimmt die Hügellandschaft des Parks auf. "Das Design, die Form ist verspielt. Wir haben die Halle so gestaltet, dass sie aus jeder Perspektive etwas anders aussieht", sagte Chefdesigner Jan Ammundsen bei der Präsentation im Olympiapark. Moderator Michael Leopold hatte die Halle als "Meisterwerke für die Meister" angekündigt.
Eigenständiger Teil des Ensembles
Da gab es verzückte Blicke der anwesenden Dame (Bürgermeisterin Christine Strobl) und vierer Herren (Red-Bull-Bauchef Christian Schluder, Bayern-Präsident Uli Hoeneß, SAP-Vorstandsmitglied Bernd Leukert und Ammundsen) auf dem Podium. Schluder hatte gleich zu Beginn österreichischen Charme spielen lassen und Strobl zum Valentinstag eine rote Rose überreicht. Hoeneß hingegen hatte sich ohne Strobl und Schluder zu begrüßen auf seinen Stuhl gewuchtet und die rote Brille aufgesetzt. "Die Bayern können von den Österreichern in der Hinsicht was lernen", erklärte Strobl augenzwinkernd.

Die AZ erklärt die wichtigsten Fragen rund um die neue Multifunktions-Arena:
Was wird die Halle kosten?
Avisiert sind 100 Millionen Euro", sagt Schluder der AZ, "das werden wir einhalten." Die Kosten werden vollständig und allein vom Red-Bull-Konzern getragen. Der FC Bayern und die Stadt München sind ausschließlich Dauermieter. Die Stadt hat sich auf 50 Jahre verpflichtet, der Mietvertrag der Bayern läuft vorerst 15 Jahre.
Wie groß wird die Halle sein?
Die Bruttogeschossfläche beträgt 62 500 Quadratmeter, das entspricht acht Fußballfeldern oder 32 Eishockey-Spielflächen. Die Zuschauerkapazität wird 11 500 Plätze betragen. Da die eingefleischten Eishockey-Fans Stehplätze bevorzugen, können bis zu 2000 Stehplätze geschaffen werden. Zudem wird es 1000 Business-Seats und elf Logen mit 156 Plätzen geben. In der Arena wird auch eine Tiefgarage mit 220 Stellplätzen integriert, in der Parkharfe stehen 4000 weitere Plätze zur Verfügung.
Baukosten betragen 100 Millionen Euro
Wann wird die Arena fertig sein?
"Der Spatenstich wird irgendwann im Sommer 2019 sein, die Bauzeit wird ziemlich genau zwei Jahre betragen", sagte Hoeneß, "wir hoffen alle, in zwei Jahren zur Saison 2021/22 in der neuen Halle zu spielen."
Wie wird die Arena heißen?
Der endgültige Name steht noch nicht fest. Klar ist, dass Unternehmenssoftware-Marktführer SAP als Namenssponsor fungiert, die Halle aber nicht SAP-Arena (wie die Halle in Mannheim) heißen wird. Bis zum 4. März können Vorschläge auf der Homepage www.NameGameOn.de eingereicht werden. Eine Jury aus Vertretern von Red Bull, SAP und dem FC Bayern Basketball wählt dann den Siegervorschlag aus.
Wie lange wird der Umbau der Halle von einer Eishockey-Arena zu einem Basketball-Event dauern?
"In fünf bis sechs Stunden ist alles erledigt. Wir könnten also, wenn’s sein muss, auch zwei Events an einem Tag austragen", sagt Schluder.
Basketballer spielen in neuer Halle und im Audi Dome
Wieviele Spiele werden die Basketballer in der Halle bestreiten?
Wir planen mit etwa 15 Partien in der neuen Halle und 25 in unserem Audi Dome", sagt Hoeneß, "wenn man international erfolgreich sein will, braucht man so eine Halle. Wir können glücklich sein, dass wir mit Red Bull einen Partner haben, der sie bezahlt. Für den Sport, für Eishockey und Basketball, wird es riesige Chancen geben. Ich sehe mich immer als Diener des FC Bayern, habe damals auch bei der Allianz Arena einen wichtigen Part gespielt. Ich bin sehr stolz, dass wir hier für die Stadt München nach der Allianz Arena ein zweites Leuchtturmprojekt realisieren konnten."
Wie kam es zu der Einigung über den Hallenbau?
Red Bull hatte schon länger ausgearbeitete Pläne, sich im Eishockey in Deutschland zu engagieren. Als Red Bull 2012 dann beim EHC München einstieg, war klar, dass man das Projekt perspektivisch angehen würde, also nur langfristig erfolgreich sein könnte, wenn eine neue Halle entstehen würde. Da auch Hoeneß für die Basketballer des FC Bayern große Pläne hatte, trafen sich die Alphatiere – Hoeneß und Red-Bull-Eigentümer Didi Mateschitz – vor ein paar Jahren in Salzburg. "Wir haben uns von Anfang an verstanden und hatten die gleichen Ziele", sagt Hoeneß. Und Schluder ergänzt: "Hoeneß und Mateschitz gehören zu den wenigen Leuten auf der Welt, die so etwas noch per Handschlag ausmachen – und dazu stehen." Der Handschlagdeal hat endlich ein Gesicht – und München ab 2021 eine neue Halle. Die doppelrote Heimat der Red-Bull-Eishackler und der Roten des FC Bayern Basketball.