So sieht der Fisch des Jahres aus

Altstadt - Kennen Sie einen Fisch namens Huchen? Wenn ja, dann gehören Sie zu den wenigen Glücklichen, die vielleicht schon mal von diesem delikaten Süßwasserfisch gekostet haben. „Die meisten Münchner kennen den größten heimischen Vertreter aus der Familie der Lachse gar nicht“, erklärt Albert Göttle. Weil er das ändern möchte, hat der Präsident des Landesfischereiverbandes (LFV) zusammen mit dem Deutschen Anglerverband (DAFV) ins Jagd- und Fischereimuseum geladen. In der Neuhauser Straße gibt es Wissenswertes zu Lebensweise und Gefährdung des Huchens.
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Mit einer Länge von bis zu 1,50 Meter und bis zu 30 Kilogramm Gewicht haben wir es mit dem größten Isar-Raubfisch zu tun. „Wegen seiner Größe und der eleganten Körperform heißt er auch König der Fische“, weiß Göttle. Sein natürlicher Lebensraum ist auf das Donaugebiet beschränkt, daher wird er auch „Donau-Lachs“ genannt. Bundesweit kommt er nur in Bayern vor.
Wie viele andere heimische Fischarten hat es der Huchen schwer, weil die Flüsse immer mehr belastet sind und zunehmend verbaut werden. „Der Isar-Flusslauf wird durch rund 30 Wasserkraftwerke unterbrochen, die Fische kommen nicht zu ihren Laichplätzen,“ so Göttle. Das ist aber notwendig, weil sich Wanderfische wie die Huchen sonst nicht vermehren können. Um zu laichen, wandern sie bis zu 100 Kilometer flussaufwärts ins Seichte mit Kiesboden. „Das Isarwehr in Oberföhring macht das nahezu unmöglich“, sagt Göttle.
Auch wenn München weltweit die einzige Millionenstadt ist, wo der Huchen noch wild vorkommt, offiziell gilt er als „stark gefährdet“. „Leider fand der Rückgang bisher wenig öffentliche Beachtung“, so DAFV-Präsidentin Christel Happach-Kasan. Um das zu ändern, kürten der DAFV, das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) den Huchen jetzt zum Fisch des Jahres. „Ich hoffe, dass der Donaulachs nicht ausstirbt“, sagt Göttle.