Silvester: Unbekannter schießt ins Wohnzimmer

Am Silvesterabend durchschlägt  eine Kugel das Fenster, versengt die Gardine und zerstört eine Vitrine. Das Ehepaar ist geschockt. Die Polizei ermittelt
Nina Job |
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Günther S. zeigt auf das Einschussloch in seinem Fenster: Hier schlug eine Kugel durch das Glas in seine Wohnung.
Gregor Feindt 6 Günther S. zeigt auf das Einschussloch in seinem Fenster: Hier schlug eine Kugel durch das Glas in seine Wohnung.
Der Schuss durchschlägt das Fenster aus doppeltem Thermoglas.
Gregor Feindt 6 Der Schuss durchschlägt das Fenster aus doppeltem Thermoglas.
Der Schuss durchschlägt das Fenster aus doppeltem Thermoglas.
Gregor Feindt 6 Der Schuss durchschlägt das Fenster aus doppeltem Thermoglas.
Das Einschussloch im Holz des Schranks.
Gregor Feindt 6 Das Einschussloch im Holz des Schranks.
Auch auf der Gardine sieht man die Spuren der Kugel. Sie wurde nur gestreift, aber von der Hitze versengt.
Gregor Feindt 6 Auch auf der Gardine sieht man die Spuren der Kugel. Sie wurde nur gestreift, aber von der Hitze versengt.
Der Tatort: Das Ehepaar S. wohnt am Stiftsbogen. Von wo genau auf das Haus geschossen wurde, ist noch unklar.
Gregor Feindt 6 Der Tatort: Das Ehepaar S. wohnt am Stiftsbogen. Von wo genau auf das Haus geschossen wurde, ist noch unklar.

Gegen 21.30 durchschlägt die Kugel das Fenster, versengt die Gardine und trifft zum Glück nur die Vitrine. Das Ehepaar in dem Wohnhaus am Stiftsbogen ist geschockt. Die Polizei ermittelt

Kleinhadern - Der Schuss ging durchs Fenster aus doppeltem Thermo-Glas, versengte den Vorhang, jagte quer durchs Wohnzimmer und zerfetzte den kristallenen Kerzenleuchter – samt Kerze. Erst die Glasvitrine, die Gerti und Günther S. sich vor drei Jahren geleistet hatten, bremste das Projektil aus. Nachdem es die Seitenwand getroffen hatte, blieb es zwischen den teuren Gläsern liegen. „Mir wird ganz flau, wenn ich daran denke, dass wir nur wenige Meter entfernt saßen“, sagt Gerti S. (60) zur AZ.

Es war am Silvesterabend gegen 21.30 Uhr, als die Familienidylle so jäh gestört wurde. Das Ehepaar saß mit Tochter Jasmin (23) und einer Freundin am Küchentisch. „Wir haben Raclette gegessen und uns unterhalten, als es plötzlich furchtbar geknallt hat“, erzählt die Mutter. „Das war wie der Urknall!“ Zuerst dachten die vier an Silvesterknaller. „Doch dann habe ich das Loch gesehen. Wir sind gleich raus, um zu schauen, wer das war. Aber wir haben niemanden mehr gesehen“, berichtet Günther S.

Die Familie, die im Erdgeschoss wohnt, ist nicht das einzige Opfer. Auch im Nebenhaus wurde von draußen in eine Wohnung geschossen. Auch hier waren die Mieter zuhause. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Als die Bewohner vom Stiftsbogen die Polizei verständigten, ging diese zunächst von verirrten Silvesterböllern aus. „Inzwischen ist eindeutig, dass es sich nicht um Pyrotechnik handelt. Was es genau war, können wir noch nicht sagen. Die Geschosse werden derzeit untersucht“, sagt Polizeisprecherin Elizabeth Matzinger am Freitag zur AZ.

Am Einsatzort waren sich die Ermittler von der Spurensicherung mit Günther S. einig: „Das war ein verchromtes Hartmantelgeschoss, das ist was Seltenes. Ich hatte während meiner Zeit bei der Bundeswehr viel mit Waffen zu tun“, sagt der Rentner.

Schon einmal ist in München an Silvester scharf geschossen worden. Beim Jahreswechsel 2011/2012 wurde acht Mal auf das Marriot-Courtyard-Hotel in der Schwanthalerstraße geschossen. Zwei Projektile trafen das Gebäude, eines durchlöcherte die Scheibe eines Hotelzimmers, ein anderes blieb in einem Fensterrahmen stecken. Ob es sich damals um einen gezielten Anschlag oder die „Gaudi“ eines betrunkenen Waffenträgers handelte, blieb ein Rätsel.

Die Anwohner am Stiftsbogen sind beunruhigt. „Normalerweise schließe ich abends immer die Jalousien“, sagt Gerti S. „Aber in diesem Fall hätte das auch nichts genutzt. Sie sind aus Holz.“

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