Sieben Handballerinnen vom MTSV Schwabing gleichzeitig schwanger

Die Saison 2018/19 werden die Handballerinnen des MTSV Schwabing wohl nicht vergessen. Gleich sieben Spielerinnen der 1. und 2. Mannschaft sind gleichzeitig schwanger.
von  André Wagner
Baby Boom beim MTSV Schwabing. Gleich sechs Spielerinnen der 1. und eine der 2. Mannschaft wurden gleichzeitig schwanger.
Baby Boom beim MTSV Schwabing. Gleich sechs Spielerinnen der 1. und eine der 2. Mannschaft wurden gleichzeitig schwanger. © MTSV Schwabing

Schwabing - Das Saisonziel der Handballerinnen des MTSV Schwabing war klar. Letztes Jahr gelang der Aufstieg in die Bezirksliga und in dieser Saison wollte man den Durchmarsch schaffen. Das dies gelingen kann, davon waren Trainer Christian Schmeller (56) und sein Team felsenfest überzeugt. Doch dann ist etwas passiert, mit dem das Team nicht gerechnet hatte. Gleich sechs Spielerinnen der 1. und eine der 2. Mannschaft wurden schwanger, vor wenigen Wochen kam bereits das erste Mädchen zur Welt.

Auf Facebook postete der Verein ein Foto dieses verrückten Zufalls und erntete dafür verständlicherweise jede Menge Likes. "Keine Nachwuchssorgen beim MTSV Schwabing", kommentiert der Verein das Bild mit einem Augenzwinkern auf seinem Facebook-Profil.

Doch die große Freude der Damen wurde zum großen Problem für den Trainer, dem quasi auf einen Schlag die ganze Mannschaft ausfällt.

"Natürlich war ich am Anfang erschüttert, schließlich hatten wir uns alle vorgenommen, nach dem letztjährigen Aufstieg in die Bezirksliga den direkten Durchmarsch zu schaffen, aber dann ging es im September los, dass die Tanja (36, Position Halbrechts, Anm. d. Red.) zu mir kam und mir von ihrer Schwangerschaft erzählte", so Trainer Christian Schmeller zur AZ.

"Das war so nicht geplant"

Tja, und dann ging es Schlag auf Schlag. Immer mehr Spielerinnen wurden schwanger und somit die Spielerinnen knapp. "Irgendwann hab ich im Spaß gesagt, dass es ab sofort ein Sexverbot gibt", witzelt Schmeller.

Der Trainer freut sich über den Nachwuchs: "Selbstverständlich Freude ich mich für meine Spielerinnen. Ich habe selbst ja auch drei Kinder, aber das auf einmal sieben Spielerinnen gleichzeitig schwanger werden, war so nicht geplant."

"Das Problem war, dass eine Spielerin ausgefallen ist, deren Position musste natürlich neu besetzt werden, dann wurde diese Spielerin aber auch schwanger. Irgendwann wollte keine mehr in der Rückraummitte spielen, aus Angst, auch schwanger zu werden", erzählt Schmeller.

Saisonziel Aufstieg verpasst aber stolz auf die Leistung

Unter diesen Bedingungen, mit dem Ausfall von sechs Stammspielerinnen zur gleichen Zeit, war an einen Aufstieg natürlich nicht mehr zu denken. Am Ende landete das Damen-Team des MTSV Schwabing auf dem drittletzten Platz, der aber immerhin für den Klassenerhalt ausreichend war.

"Natürlich hatten wir uns zu Saisonbeginn etwas mehr vorgenommen, aber unter diesen Umständen bin ich mit dem Endergebnis sehr, sehr zufrieden. Das restliche Team und auch die Spielerinnen, die uns aus der zweiten Mannschaft unterstützt haben, haben das wirklich sehr gut gemacht und ich bin stolz auf die erbrachte Leistung", zeigt sich Coach Schmeller zufrieden.

Keine Nachwuchssorgen beim MTSV Schwabing

Der Aufstieg ist für den MTSV Schwabing aber nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. "Meine Mädels sind alle so handballverrückt und spielen zum Teil seit der Jugend bei uns und alle haben gesagt, dass sie natürlich zurückkommen werden", gibt sich Schmeller für die kommende Saison zuversichtlich.

Um Nachwuchs für die Zukunft muss man sich beim MTSV Schwabing jedenfalls keine großen Sorgen machen, um den hat sich das Damen-Team quasi selbst gekümmert. "Alle Spielerinnen haben schon versprochen, dass ihre Kinder später auch mal Handball spielen werden", so Schmeller. Und auf Facebook schreibt man schon zukunftsorientiert von den #minis2028.

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