Seniorin (79) ausgeraubt und gefesselt zurückgelassen

Eine unbekannte Frau bot einer 79-Jährigen an, die Einkäufe für sie ihn die Wohnung zu tragen. Dort angelangt schubste sie ihr Opfer zu Boden, fesselte sie und fing an, die Seniorin auszurauben.
Moosach - Im Viertel kennen viele die 79-jährige Eva S. (Name geändert). Die Rentnerin wohnt schon seit über 50 Jahren in ihrer kleinen Wohnung in der Moosacher Siedlung an der Nanga-Parbat-Straße. Jeden Tag außer sonntags geht Eva S. alleine zum Einkaufen. Immer hat sie ihren Trolley dabei, den sie hinter sich herzieht. Da das Haus keinen Lift hat, bieten ihr die Nachbarn ab und zu an, das Wagerl bis zu ihrer Wohnung in den zweiten Stock zu tragen.
Die Täterin fixiert die Seniorin mit Mullbinden an einem Stuhl Bis zum Freitag nahm die Seniorin solche Hilfsangebote gern an. „Aber an der Wohnungstür war immer Schluss. Sie hat nie jemanden rein gelassen“, erzählt ein Nachbar. Doch nun ist das Vertrauen der Rentnerin tief erschüttert. Sie steht noch unter Schock. „Davon muss ich mich erstmal erholen“, sagte sie gestern weinend zur AZ. „Ich brauch’ jetzt ganz viel Ruhe.“ Am Freitag war Eva S. mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt gefahren, um etwas zu besorgen. Gegen 19.45 Uhr kam sie zurück. Als sie die Haustür aufschließen wollte, sprach sie eine dunkelhaarige Frau mit Brille an. Die etwa 25 bis 30 Jahre alte Fremde trug einen Pferdeschwanz. In akzentfreiem Deutsch bot sie der Seniorin an, deren Trolley nach oben zu tragen.
Eva S. nahm das Angebot an. Doch als die Fremde den Wagen im zweiten Stock abgestellt hatte, nahm das Unheil seinen Lauf. Eva S. bedankte sich und sperrte die Tür auf, da drängte die Fremde die Seniorin plötzlich brutal in die Wohnung. Der Angriff kam so überraschend und heftig, dass die 79-Jährige stürzte. Anschließend zerrte die Fremde Eva S. ins Wohnzimmer und fesselte sie mit Mullbinden und Stofffetzen an einen Stuhl. Dann durchsuchte die junge Frau systematisch die Wohnung, wühlte in Schubladen. Die Moosacherin hatte über die Jahre hinweg immer wieder ein paar Euro weggelegt. Inzwischen hatte sie wenige hundert Euro gespart. Eva S. bewahrte das Geld in einem Kuvert in einer Kommode auf. In ihrer Angst und in der Hoffnung, die Räuberin würde sie dann in Ruhe lassen, verriet die Seniorin das Versteck.
Die Räuberin steckte den Umschlag ein, schloss die Wohnungstür und überließ die hilflose Rentnerin erbarmungslos ihrem Schicksal.
Erst nach einer Stunde konnte sich Eva S. befreien. Da sie wohl befürchtete, dass die Räuberin noch in der Wohnung war, flüchtete sie auf den Balkon. Dort klopfte sie mit einem Besenstiel an den Balkon über ihr, um die Nachbarin auf ihre Notlage aufmerksam zu machen. Mehrere Nachbarn riefen schließlich die Polizei. Die Feuerwehr öffnete die Wohnungstür, die Frau wurde befreit.
Wer der Polizei Hinweise auf die Täterin geben kann, wird gebeten, sich beim Kommissariat 21 oder bei einer anderen Dienststelle zu melden.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Wer hat im angegebenen Zeitraum in der –Straße- Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Raub stehen könnten?
Wem sind im angegebenen Tatzeitraum verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der -Straße- oder in deren näheren Umgebung aufgefallen?
Personenbeschreibung:
Weiblich, 25-30 Jahre, ca. 165-175 cm groß, dunkelbraune Haare mit Pferdeschwanz, schlank, Brille, sprach akzentfrei deutsch