Senioren-Wohnen am Ackermannbogen

Unter dem Motto "Wohnen bleiben im Viertel" entsteht am Ackermannbogen ein Wohnprojekt für ältere und pflegebedürftige Menschen. 
von  Myriam Siegert / Lokales
Am Ackermannbogen entsteht ein Wohnprojekt für Ältere und Pflegebedürftige.
Am Ackermannbogen entsteht ein Wohnprojekt für Ältere und Pflegebedürftige. © Gewofag/Stefan Ernst

Schwabing-West - Wohnen bleiben am Ackermannbogen, auch wenn man älter und pflegebedürftig wird – das ist der Wunsch vieler Bewohner des neuen Quartiers in München-Schwabing. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag, ÄlwA (Älterwerden am Ackermannbogen/Ackermannbogen e.V.) und der Evangelische Pflegedienst München e.V. startetn dafür ein gemeinsames Wohnprojekt.

„Wohnen bleiben im Viertel“ besteht aus zehn barrierefreien Wohnungen, einem Wohncafé und Räumlichkeiten für den Stützpunkt des Evangelischen Pflegedienstes. Die Pflege- und Betreuungsleistungen können aber von allen Bewohnern des Ackermannbogens in Anspruch genommen werden.

Die Verträge zwischen den drei Kooperationspartnern sind seit Juli unterzeichnet. Der Start des Projektes ist für den Beginn des Jahres 2015 geplant.

Initiiert hat das Projekt die Gruppe „Älter werden am Ackermannbogen“ (ÄlwA), Teil des gemeinnützigen Nachbarschaftsvereins „Ackermannbogen e.V.“ „Wir möchten, dass ältere Menschen im Quartier lange in der eigenen Wohnung leben können. Dafür haben wir bereits ein Netzwerk nachbarschaftlicher Hilfe aufgebaut und unterstützen uns gegenseitig, wenn jemand krank wird. Aber wir stoßen an unsere Grenzen, wenn es um regelmäßige, professionelle Pflege- und Hilfsleistungen geht“, erklärt Günter Hörlein, Sprecher von ÄlwA.

Deshalb hat die Projektgruppe nach Partnern gesucht – und diese in der Gewofag und dem Evangelischen Pflegedienst München e.V. gefunden.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft errichtet bis Ende dieses Jahres 49 Wohnungen am Ackermannbogen. Davon stellt sie zehn für das Projekt zur Verfügung. Die Gewofag hat bereits langjährige Erfahrung mit vergleichbaren Projekten. Denn das Vorhaben am Ackermannbogen lehnt sich an das Gewofag-Projekt „Wohnen im Viertel“ an. Es verbindet das Leben in der eigenen Wohnung für hilfs- oder pflegebedürftige Mieter mit der Versorgung durch einen ambulanten Pflegedienst vor Ort.

Die Gewofag hat das Projekt bereits an fünf Standorten in ihren Siedlungen in München realisiert. „Wir freuen uns, dass ÄlwA sich an unserem bewährten Konzept orientiert. Wir stellen gerne als Partner unsere Wohnungen zur Verfügung, denn dadurch profitieren unsere Mieterinnen und Mieter von der Kooperation“, sagt Klaus-Michael Dengler, der Geschäftsführer der Gewofag.

Als Kooperationspartner für die Hilfs- und Pflegedienstleistungen konnte ÄlwA den Evangelischen Pflegedienst München e.V. gewinnen. Er wird rund um die Uhr im Quartier präsent sein. Die Pflegekräfte können die Wohnungen am Ackermannbogen in kurzer Zeit zu Fuß erreichen. Die Pflegeleistungen stehen allen Bewohnern am Ackermannbogen zur Verfügung. Bezahlt werden nur tatsächlich abgerufene Leistungen, es gibt keine Betreuungspauschale. „Durch diese Kooperation ist es uns möglich, auch Personen mit einem hohen Hilfs- und Pflegebedarf im häuslichen Umfeld zu versorgen, die sonst in ein Pflegeheim umziehen müssten“, fasst Angelika Pfab, Geschäftsführender Vorstand des Evangelischen Pflegedienstes München e.V., die Vorteile für die Bewohner des Ackermannbogens zusammen.

Um die ehrenamtlichen Helfer von ÄlwA und die Pflegekräfte zu vernetzen und das Miteinander zu organisieren, stellt der Evangelische Pflegedienst München e.V. einen Koordinator bzw. eine Koordinatorin ein.

Zum Projekt „Wohnen bleiben im Viertel“ gehören drei Elemente, die aus Platzgründen in verschiedenen Gebäuden untergebracht sind. Der Pflegestützpunkt des Evangelischen Pflegedienstes München e.V. befindet sich am zukünftigen Stadtplatz im Gebäude der Genossenschaft wagnis e.G. Er besteht aus Büros für Pflegedienst und Koordinator/in und dient als Anlaufstelle für Beratung und Zentrale für die Pflegekräfte.

Das Wohncafé ist im Gebäude der Baugemeinschaft „Schwabing Hoch Vier“ untergebracht und verfügt über einen großen Gemeinschaftsraum – ein Ort für Kommunikation und Aktivitäten. Hier wird zum Beispiel gemeinsam gekocht und gegessen.

Die Wohnungen der Gewofag entstehen an der Georg-Birk-Straße 12-18 und sind zum 15. Januar 2015 bezugsfertig. Sieben Wohnungen werden an Einzelpersonen und drei an Paare vermietet. Bewerben kann sich jeder, der seit mindestens fünf Jahren in München wohnt, einen erhöhten Pflegebedarf hat (mindestens Pflegestufe eins) und einen Wohnberechtigungsschein des Amtes für Wohnen und Migration mit hoher Dringlichkeitsstufe vorweisen kann.

Interessenten wenden sich bitte an die Wohnforum GmbH, ein Tochterunternehmen der Gewofag. Kontaktpersonen sind Gisela Heinzeller und Ruth Kleininger Tel.: 089 4123-6091 oder 4123-6094, oder E-Mail: gisela.heinzeller@gewofag.de, ruth.kleininger@gewofag.de

Weitere Standorte von „Wohnen im Viertel“ der Gewofag, die bis Ende 2015 bezogen werden können und für die man sich bewerben kann, sind: Pasing / Mitterfeldstraße: Eröffnung Ende 2014, Schwabing-Freimann / Funkkaserne (Domagk-Park): Eröffnung Anfang 2015, Nymphenburg / Reinmarplatz: Eröffnung Frühjahr 2015, Ramersdorf / Rupertigaustraße: Eröffnung Sommer 2015.

 

 

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