Sendlinger Straße: Rote Karte für eine Freischankfläche

Tische und Stühle vor der Hofstatt: Ein Wirt in der Sendlinger Straße fühlt sich ungerecht behandelt, scheitert mit seiner Klage aber vor dem Verwaltungsgericht.
John Schneider |
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Tische und Stühle vor der Hofstatt-Passage: Wirt David Baumgartner ist mit seiner Klage gescheitert.
jot Tische und Stühle vor der Hofstatt-Passage: Wirt David Baumgartner ist mit seiner Klage gescheitert.

Tische und Stühle vor der Hofstatt: Wirt fühlt sich ungerecht behandelt, scheitert mit seiner Klage aber vor dem Verwaltungsgericht.

München - Die Enttäuschung war David Baumgartner ins Gesicht geschrieben. Der Wirt des Cole&Porter will auf 20 Quadratmetern Tische und Stühle auf der Sendlinger Straße aufstellen. Doch das KVR hat ihm die Zustimmung zu dieser Freischankfläche verweigert. Seine Klage dagegen hat das Verwaltungsgericht jetzt abgewiesen.

Der Grund für die Klageabweisung: Der zuständige Bezirksausschuss will den Eingang zur Hofstatt-Passage frei halten. Da würden die Tische und Stühle des 2013 eröffneten Cole&Porter stören.
Anderthalb Jahre hat der Bar-besitzer David Baumgartner versucht, auf dem Klageweg diese Entscheidung auszuhebeln. Für das Lokal eine existentielle Frage. Ohne Freischankfläche ist der Betrieb nicht wirtschaftlich. „Die Leute wollen draußen sitzen, mit dem Rauchverbot hat das noch zugenommen“, erklärt Baumgartner. Die Verluste seiner Bar mit Restaurantbetrieb sind bereits sechsstellig.

„Ich fühle mich ungerecht behandelt“, erklärte Baumgartner. In seiner Nachbarschaft finden sich einige Beispiele für Lokale, die ihre Freischankflächen in einiger Entfernung platziert haben. Dass die Stadt in solchen Altfällen Bestandschutz gewährt, in seinem Fall aber hart bleibt, fällt für Baumgartner in die Kategorie Ungleichbehandlung.

Und so ganz hat sich die 2. Kammer des Verwaltungsgericht und ihr Vorsitzender Richter Thomas Eidam den Argumenten des Wirtes auch nicht verschlossen. So kam die Kammer zu der Überzeugung, dass weder die Entfernung zwischen Bar und Freischankfläche, noch der Verlauf der Grundstücksgrenzen gegen eine Erlaubnis sprechen.

Zudem könnte die recht öde Fläche zwischen Färbergraben und Hackerstraße ein wenig mehr Straßen-Gastronomie ganz gut gebrauchen. Die Stadt fürchtet aber den „Wildwuchs“: Mit der Freischankfläche für das Cole&Porter würde eine Tür geöffnet, die man dann nur schwer wieder zubekommt. Andere Lokale würden bald folgen.

Noch ist das Thema aber nicht durch. David Baumgartner will es sich noch mal überlegen, ob er einen neuen Antrag für eine ein wenig versetzte Schankfläche stellt. Auch wenn das wohl ein weiteres verlustreiches Jahr für ihn bedeuten würde.

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