Sendlinger Loch in München: Warum es nun versteigert wurde
München - Der Blick in das Loch gehört für die alte Frau schon dazu. Sie wohnt ums Eck und kommt täglich hier vorbei, eine Reihe von Löchern dient ihr als Referenz für den Wasserstand. Heute, so glaubt sie, ist er ein wenig höher als sonst. Die 90-Jährige klingt nicht verbittert, wenn sie so über das Sendlinger Loch spricht. Sie scheint die Situation um die berüchtigte Baugrube mit Humor zu nehmen, so wie viele der Anwohner.
Straßenabschnitt für Autos gesperrt
Anlass zur Freude bietet dieses Synonym für die Baukrise eigentlich nicht. Die Stimmung will man sich hier an der Alramstraße trotzdem nicht verderben lassen, das zeigte sich am Freitag bei einem vom Verein Green City organisierten Straßenfest. Für einen Nachmittag lang war der Abschnitt direkt vor dem Loch für Autos gesperrt.

Kinder spielten auf dem Boden, jemand pinselte verschlungene Muster auf den Asphalt und der eine oder die andere informierte sich an den Ständen verschiedener Vereine unter anderem über nachhaltige Mobilität. Den Bauzaun am Loch schmückten von Anwohnern gestaltete Bilder und Fotos. Der Humor, mit dem sie die Situation hinnehmen, gipfelte am Abend: Das Sendlinger Loch wurde symbolisch "versteigert".