Sendling: Aldi und Edeka wehren sich gegen Glascontainer in München

Sendling - Seit längerem landet immer wieder die gleiche Beschwerde beim Bezirksausschuss (BA) Sendling. Anwohner finden, dass der Stadtteil zu stark vermüllt sei, viele Müllcontainer quellen offenbar über. Es gebe zu wenige Mülltonnen sowie Wertstoffinseln. In jeder monatlichen Sitzung sei das laut Bezirks-SPD ein Thema.
Daraufhin hatte die SPD im Bezirksausschuss eine Idee: Warum stellt man nicht einfach Wertstoff- sowie Altglascontainer im Gewerbegebiet auf, nämlich auf den weitläufigen Parkplätzen der prominenten Discounter. Nur wenige Stellplätze würden dafür wegfallen.
München: Supermarkt-Parkplätze als Standort für Wertstoff- und Altglascontainer?
Die Bezirks-SPD kontaktierte die zwei Supermärkte hinter der Agip-Tankstelle an der Implerstraße. Die Parkplatzfläche der beiden Nachbarn Aldi und Edeka ist deutlich größer als die Märkte selbst. Zu keiner Tageszeit sind alle Parkplätze besetzt. Zudem haben die beiden hier auch eine Tiefgarage mit weiteren Parkflächen. Platz genug wäre also an der fußballfeldgroßen Oberfläche.
Hinzu kommt in die Gemengelage ein regeltechnisches Hemmnis, um Wertstoff- und Altglascontainer abseits von Gewerbeflächen aufzustellen. Laut Bezirks-SPD sind die Anforderungen hoch, solche Wertstoffinseln in Wohngebieten einzurichten. Sie müssten grundsätzlich weit genug weg sein, um Lärm- sowie Geruchslast zu vermeiden.
Aldi und Edeka lehnen die Müllcontainer ab – warum, bleibt unklar
Doch die beiden Märkte lehnten laut SPD die Idee ab. Die Gründe sind unklar. Haben Aldi und Edeka etwa Angst, dass zu viele Parkplätze wegfallen? Auf AZ-Anfrage bei beiden Märkten kam bis Montagnachmittag keine Antwort.
BA-Mitglied Philipp Fickel (SPD) versteht die Ablehnung nicht. Er sieht die Unternehmen in der Pflicht. "Müll entsteht bei den großen Nahversorgern – diese müssen auch endlich Verantwortung übernehmen und Platz für Recycling schaffen!", sagt Fickel im Namen der Bezirks-SPD. So schnell will man nicht aufgeben. Kunden der Märkte sollen irgendwann die Möglichkeit haben, vor oder nach dem Einkauf Müll zu entsorgen.