Seltener Einblick: Die AZ unterwegs im Münchner Heizkraftwerk Süd
Sendling - Als ich die ersten Gespräche mit der Pressestelle der Stadtwerke München führte, war das Thema Heizung und Wärmeversorgung noch gar nicht so ein großes wie aktuell. Mich interessierte einfach nur, was in so einem Heizwerk alles geschieht. Nun war ich letzte Woche dort – und es war sehr viel spannender als vorab angenommen.
Zunächst ein paar Fakten: Das Heizwerk Süd ist das älteste Münchner Heizwerk, erbaut 1899, damals auf der grünen Wiese, heute längst ein Teil der Stadt. An der Isar gelegen, seit kurzem in direkter Nachbarschaft zur Isarphilharmonie. Natürlich kennt jeder die imposanten Türme und Gebäude des HKW, wenn man auf dem Mittleren Ring daran vorbeifährt, aber wo ist der Haupteingang?

Allerlei Sicherheitsvorschriften im Heizkraftwerk Süd
Da ich sowieso das ganze Heizwerk von außen auf dem Foto brauchte, lief ich am Zaun entlang, bis ich den Haupteingang entdeckte. Nachdem alle Sicherheitsvorschriften erledigt waren, holten mich Richard Kellner, Produktionsleiter, und der Standortverantwortliche Thomas Gilg ab.

Gleich am Anfang: die Geothermie-Anlage. Davon habe ich in den letzten Wochen oft in den Nachrichten gehört und war vor einigen Jahren sogar dabei, als die Anlage in Sauerlach angebohrt wurde. Im Prinzip ist alles ganz einfach. Heißes Wasser wird in einigen Kilometern Tiefe aus dem Boden geholt und das abgekühlte Wasser wieder in den Boden hineingepumpt. Das ist im Groben meine Vorstellung als Laie.
In jedem Fall hochinteressant, wie dann alles vor Ort aussieht und wie hochkomplex so ein System ist. Die Rohre verschwinden in einem riesigen Gebäude und hier beginnt die Verteilung. Neben dem Gebäude wird gerade ein Gelände präpariert, welches einen riesigen Heißwassertank zur Speicherung tragen soll. Geothermieanlagen gibt es außerdem in Riem, Freiham, Sauerlach, Dürrnhaar und Kirchstockach.
Stadtwerke bieten auch Gruppenführungen durchs Kraftwerk an
Natürlich gibt es auch noch Gasturbinen. Begonnen wurde damals mit Kohle, dann Öl und Gas und jetzt also auch Geothermie. Wir gehen in die große Schaltzentrale, die den Standort und einen Teil der kleineren Kraftwerke steuert.
Der andere Teil wird vom HKW Nord in Unterföhring gesteuert. Nur wenige Menschen arbeiten hier, diese aber mit enormer Verantwortung. Ich versuche gar nicht erst zu erklären, wie genau alles hier funktioniert, dazu reicht mein technisches Wissen nicht. Aber wer Interesse hat: Es gibt immer wieder Gruppenführungen im HKW. Einfach bei den Stadtwerken anrufen!
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller
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