Seltene Führungen in Residenz: Deutschlands größtes Stadtschloss in München

Das größte und prächtigste Stadtschloss Deutschlands öffnet seine Pforten für seltene Einblicke und Führungen
Eva von Steinburg |
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Unendliche Pracht: die Raumflucht der reichen Zimmer in der Residenz.
Bay. Schlösserverwaltung, München Unendliche Pracht: die Raumflucht der reichen Zimmer in der Residenz.

Das größte und prächtigste Stadtschloss Deutschlands öffnet seine Pforten für seltene Einblicke und Führungen.

Altstadt - Rund 600 Jahre saß hier die Regierung: Heute ist die Münchner Residenz ein weitläufiger Palast – mit zehn Höfen, Prunkräumen und Festsälen voller wertvoller Möbel – dazu kommen noch die Schatzkammer, die Münzsammlung, zwei Theater, eine Oper und, und und...

Die 15. Residenzwoche ermöglicht ab sofort unbekannte Einblicke in ihr einzigartiges Stadtschloss. Etwa in den Königsbau der Residenz, wo gerade saniert wird. Hinter seinen Kulissen geht es mit einer Spezialführung in die frisch renovierten Nibelungensäle (Samstag, 11 Uhr und 13 Uhr, Treff im Residenzmuseum). „Mit dieser Einladung wollen wir Vorfreude auf die Eröffnung nächstes Jahr machen“, sagt Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Schlösser-, Gärten und Seenverwaltung.

Dieses Jahr steht die Residenzwoche unter dem Thema: „Novitäten: Schätze neu entdecken“. Im Charlottengang finden Besucher eine kleine Studio-Ausstellung über die große archäologische Sammellust von König Max I. Joseph. Schon 1808 wies er seine Beamten an, ihm römische Ausgrabungsfunde aus ganz Bayern zu melden – und zu bringen. Und weil die Münchner Archäologische Staatssammlung am Englischen Garten bis 2020 wegen Komplett-Renovierung geschlossen ist, nutzt das große Museum nun eine Nische in die Residenz, um hier besondere Funde aus der Römerzeit zu zeigen.

Der Clou daran: Schmuckstücke, Urnen und römischen Steine kehren nach 200 Jahren in die Residenz zurück. Einige waren schon 1808 im prächtigen Antikensaal, damals ein Museum, für die Bürger öffentlich ausgestellt. Ein römischer Grabstein zeugt von einer dramatischen Liebesgeschichte: Es ist der weiße Grabstein einer griechischen Sklavin. Der Grabstein wurde 1802 bei Rosenheim gefunden. Aus der Inschrift geht hervor, dass ein reicher Römer seine Sklavin freiließ und heiratete. Sie starb im Alter von gerade mal 35 Jahren. (Führung zum Thema „Anfänge der römischen Archäologie in Bayern“: Samstag, 7. Oktober, 10 Uhr und 12 Uhr, Treffpunkt Eingang Residenzmuseum).

Musikalisch stehen elf Konzerte auf dem Programm, darunter höfische Musik auf historischen Instrumenten. Das Nachtkonzert versetzt Besucher 400 Jahre in der Zeit zurück – und kredenzt Musik von Orlando die Lasso (1532- 1595), gespielt mit Laute und Viola da Gamba im glanzvollsten Renaissance-Festsaal Bayerns, dem Antiquarium (Samstag, 7. Oktober, 21.30 Uhr, Karten im Vorverkauf für 29 Euro).

Weitere Highlights

  • Vom Dachstuhl auf den Turm: Eine kurze Baugeschichte der maximilianischen Residenz von oben (Samstag, 15 Uhr).
  • Kinderführung - Besuch der Reliquienkammer unter dem Motto „Knöchelchen und andere Andenken“ (Samstag, 15 Uhr, für Kinder von acht bis zwölf Jahren, Eintritt: 2 Euro).
  • Schlossführung: Kurioses!– von Besuchern, Schlossführern und Zimmerputzern. (11. Oktober, 15 Uhr, Treff: im Residenzmuseum).
  • Einblick in die Polster- und Tapezierwerkstatt der Münchner Residenz gewähren am 12. Oktober, 10 Uhr, der Werkstattleiter und sein Team (90 Minuten, Ort: Residenzmuseum).

Wenn nicht anders angegeben, sind für die Veranstaltungen extra Eintrittskarten fürs Residenzmuseum erforderlich (7 Euro, unter 18 frei). Weitere Infos zum Programm: www. residenzwoche.de

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