SEK-Einsatz: Mann bunkerte Waffen-Arsenal!

Einem Mann wird die Wohnung gekündigt. Nachdem er sich vor den Augen der Polizei in den Kopf schießt, richtet er die Waffe noch auf die Beamten. Das angerückte SEK findet haufenweise Schusswaffen in der Wohnung.
Isarvorstadt – Das Todes-Drama im Glockenbachviertel bekommt eine neue Wende. Der 48-Jährige, der sich vor den Augen von Polizeibeamten in der Thalkirchner Straße mit einer Pistole selbst gerichtet hatte, hatte offensichtlich ein Faible für Schusswaffen. Das angerückte SEK, fand in der Wohung des Toten ein ganzes Waffenarsenal mit legalen und illegalen Schusswaffen und massenweise Munition.
Lesen Sie hier: Erst vor sechs Wochen war im Glockenbachviertel ein Waffennarr aufgeflogen.
Inzwischen sind die Ermittlungen weiter vorangeschritten. Was war passiert? Wie konnte es zu den Schüssen aus der Waffe eines Polizeibeamten kommen? Lesen Sie hier den aktuellen Polizeibericht:
Der 48-jährige Münchner wandte sich am Dienstagnachmittag an ein Sozialbürgerhaus im Glockenbachviertel und kündigte dort seinen Suizid an, sollte ihm das Sozialamt nicht nach seiner Wohnungskündigung helfen.
Von dort wurde das Polizeipräsidium München verständigt, das sofort Streifenbesatzungen der zuständigen Inspektion zu diesem Haus entsandte.
Polizisten öffneten dann die Wohnungstür und fanden den 48- Jährigen im dunklen Zimmer auf dem Bett sitzend vor. Er reagierte nicht auf Ansprechen, stand aber unvermittelt auf und hielt eine Schusswaffe, Marke Glock Typ 19, in der Hand. Diese setzte er abrupt an seinen Kopf und gab einen Schuss ab. Danach war der Mann aber noch handlungsfähig. Er richtete die Waffe gegen die Polizisten, von denen einer einen gezielten Schuss auf das Bein des Schützen abgab.
Nach ersten Erkenntnissen fiel noch mindestens ein weiterer Schuss aus der Waffe des 48-Jährigen. Die aufwändigen Untersuchungen der verschiedenen Gutachter dazu sind aber noch nicht abgeschlossen, so dass noch kein abschließendes Ergebnis hierzu feststeht.
Die herbeigerufenen Spezialkräfte konnten den Mann schließlich tot in seiner Wohnung auffinden. Bei der Durchsuchung der Wohnung wurden zahlreiche Schusswaffen aufgefunden. So hatte der Münchner mehrere Waffen in seinem Appartement versteckt. Darunter befand sich auch eine vollautomatische Maschinenpistole der Marke UZI. Desweiteren konnten erlaubnisfreie Waffen und sogenannte Deko-Waffen gefunden werden.
Nach dem 48-Jährigen wurde aktuell wegen eines Verstoßes nach dem Waffengesetz gefahndet.
Diese sichergestellten Waffen werden derzeit im Bayerischen Landeskriminalamt untersucht und begutachtet. Über die Motivlage des Münchners kann noch keine Auskunft gegeben werden.
Die Staatsanwaltschaft München I führt zusammen mit dem Bayerischen Landeskriminalamt die Ermittlungen zum polizeilichen Schusswaffengebrauch.