Seit 450 Jahren: Bayern setzt alles auf die Karte

1554 wird das Herzogtum vermessen – das Ergebnis zeigt die Ausstellung "Die Vermessung Bayerns - 450 Jahre Philipp Apians Große Karte".
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Bayern im Jahre 1563: So hat das Herzogtum im 16. Jahrhundert ausgesehen - hier eine Übersichtskarte der 24 Landtafeln Philipp Apians
Petra Schramek Bayern im Jahre 1563: So hat das Herzogtum im 16. Jahrhundert ausgesehen - hier eine Übersichtskarte der 24 Landtafeln Philipp Apians

1554 wird das Herzogtum vermessen – das Ergebnis zeigt die Ausstellung "Die Vermessung Bayerns - 450 Jahre Philipp Apians Große Karte".

Heute den Weg ins neue, hippste Restaurant zu finden, ist keine Kunst. Man schaltet das Navi am Handy an, sagt Siri, wohin man möchte – schon erscheint die Karte mit verschiedenen Routenoptionen. Vor knapp 450 Jahren war das noch schwieriger.

Kartenmaterial? Fehlanzeige. Um dies zu ändern, beauftragt Herzog Albrecht V. 1554, den erst 23-jährigen Philipp Apian, das gesamte Herzogtum Bayerns zu vermessen und daraus eine Karte zu erstellen.

Unter Zuhilfenahme von einem Jakobstab, ein astronomisches Gerät zur Winkel- und Streckenmessung (Vorläufer des Sextanten), einem Quadrant und einer Sternen- und Sonnenuhr hat Apian sieben Jahre lang das ganze Herzogtum vermessen. Neun Jahre nach Beginn seiner Arbeit präsentierte er dem Herzog das Ergebnis: eine 40 Quadratmeter „Große Karte“. Ein Meisterwerk. Kein anderer Landesherr besaß zu dieser Zeit eine derart detaillierte Landkarte.

Die zum Zwecke der Vervielfältigung verkleinerte Version, die 24 Bayerischen Landtafeln, blieben bis zur Schaffung des Topographischen Atlas’ (beendet 1867) das offizielle Kartenwerk Altbayerns – und haben sich bis heute erhalten. Philipp Apians „Große Karte“ dagegen geriet im Laufe der Jahre in Vergessenheit bis sie, von Mäusen zerfressen, im Jahr 1782 als „wertloser Plunder“ verbrannt wurde.

Zur Erinnerung an die bayerische Pioniertat in Sachen Kartenwerk zeigt das Bayerische Vermessungsamt zusammen mit der Bayerischen Staatsbibliothek eine Ausstellung: „Die Vermessung Bayerns – 450 Jahre Philipp Apians Große Karte“. Die Schau in der Stabi zeigt die Entwicklung der Vermessung und der Kartografie vom 15. Jahrhundert bis heute.

Die Austellung läuft bis 16. Februar, der Eintritt ist frei, es gibt kostenlose Führungen.

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