Security zeigt israelischen Sportlern den Hitlergruß – Bürgermeisterin Dietl reagiert

Die Delegation des israelischen Sportteams hat im Olympiapark verschiedene Gedenkorte zum Terroranschlag auf die israelische Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1972 besucht. Was die Bürgermeisterin zu dem Vorfall sagt.
von  AZ
Im Olympiapark zeigte ein Security-Mitarbeiter israelischen Sportlern den Hitlergruß. (Archivbild)
Im Olympiapark zeigte ein Security-Mitarbeiter israelischen Sportlern den Hitlergruß. (Archivbild) © imago images/agefotostock

Oberwiesenfeld - Der Vorfall macht sprachlos: Ein Security-Mitarbeiter der European Championships zeigt Teilen der israelischen Mannschaft im Olympiapark den Hitlergruß. 50 Jahre nach Olympia '72, 50 Jahre nach dem Olympia-Attentat.

Dietl: "Die Nachricht macht mich wütend"

Am Mittwoch hat sich Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) dazu geäußert. "Die Nachricht, dass Mitglieder der israelischen Mannschaft gestern Abend im Münchner Olympiapark Ziel eines antisemitischen Übergriffs wurden, ist unerträglich und macht mich wütend."

Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl.
Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl. © imago/Just Pictures

Als Bürgermeisterin und auch ganz persönlich sei es ihr ein großes Anliegen, "der gesamten israelischen Mannschaft die Solidarität der Landeshauptstadt München auszusprechen und zu versichern, dass dieser Vorfall lückenlos aufgearbeitet wird". Man freue sich über die erfolgreiche Teilnahme der israelischen Mannschaft an den European Championships. "Antisemitismus in jeder Form werden wir auch weiterhin entschieden entgegentreten."

Hitlergruß-Eklat im Olympiapark: Was war passiert?

Am Dienstagabend ist ein Sicherheitsmitarbeiter der European Championships im Olympiapark festgenommen worden, weil er einer Delegation des israelischen Sportteams den Hitlergruß gezeigt hatte. 

Wie die Polizei berichtet, waren die Sportler in der Anlage unterwegs, um verschiedene Gedenkstätten zum Terroranschlag auf die israelische Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1972 in München zu besuchen. 

Als die 16 Israelis die Hanns-Braun-Brücke passierten, wurde einer der vier eingesetzten Security-Mitarbeiter dabei beobachtet, wie er ihnen die nationalsozialistische Geste zeigte. Die Gruppe bemerkte dies nach aktuellem Kenntnisstand allerdings nicht.

19-Jähriger angezeigt und von Events ausgeschlossen

Dafür aber einige Polizeibeamte, die den 19-Jährigen aus Berlin festnahmen. Der Veranstalter schloss ihn zudem von allen weiteren Events der European Championships aus.

Der Berliner wurde wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen angezeigt und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Das Kommissariat 44 für Staatsschutzdelikte ermittelt.

Das Olympia-Attentat von 1972

Am 5. September 1972 kam es zu einem Anschlag der palästinensischen Terrororganisation "Schwarzer September" auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München. Die Geiselnahme endete mit der Ermordung aller elf israelischen Geiseln sowie mit dem Tod von fünf Geiselnehmern und einem Polizisten.

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