Schwimmkurs in Hellabrunn

Thalkirchen - Sie planschen, sie lassen sich auf dem Rücken ihrer Mütter durchs Wasser tragen und sie watscheln unbeholfen am Beckenrand entlang: Peaches, Peggy und ihr derzeit noch namen- und geschlechtsloser Spielgeselle sind die neuen Stars im Schwimmbecken des Tierparks Hellabrunn.
Mitte Juli sind die kleinen Mähnenrobben auf die Welt gekommen. Und weil die Raubtiere anfangs noch gar nicht gut schwimmen können, müssen sie eine Schwimmstunde absolvieren. Zunächst gab es abgeschottet von den Besuchern Nachhilfe von den drei Müttern Ina, Nixie und Tania. Ab sofort trainieren die Tiere ihre Schwimmkünste draußen im tieferen Wasser.
Peaches, das älteste Seelöwen-Kind, wackelt noch sehr schüchtern über die Anlage. Dabei müsste das Jungtier sich eigentlich ganz besonders heimisch fühlen; denn bereits seine Mutter Ina wurde in Hellabrunn geboren. „Auch wenn die Zucht beinahe jedes Jahr klappt, ist dieses Jahr mit gleich drei Jungtieren ein besonders erfolgreiches“, sagt Zoodirektor Rasem Baban.
Er hat in der Vergangenheit, wenn es um Seelöwen ging, immer wieder Kritik einstecken müssen. Seine Entscheidung, das Polarium in eine echte geografische Polarlandschaft umzuwandeln, löste Proteststürme aus. So harmonisch der Wasserspaß momentan von der Besuchertribüne aussehen mag, ein Wermutstropfen bleibt: Nach den Sommerferien werden – trotz Nachwuchs – weniger Seelöwen in Hellabrunns Becken planschen. Die Kalifornischen Seelöwen, im Gegensatz zu den Mähnenrobben ursprünglich nicht in einer Polregion, sondern am Nordpazifik heimisch, müssen Münchner verlassen. Sie passen aufgrund ihrer Herkunft nicht mehr ins Konzept des Tierparks. Bis im September werden die elf Seelöwen in anderen europäischen Zoos untergebracht sein. Im Herbst beginnt dann der Umbau des Zoogeländes.