Kommentar

Schwimmbad-Mangel in München: Ein Trauerspiel

Vize-Chefredakteur Thomas Müller über Baden und Stadtpolitik.
von  Thomas Müller

Sicher, es gibt wichtigere Dinge, als dass Menschen zum Schwimmen und Baden gehen, sich am Wasser erholen können. Aber es steigert die Lebensqualität. Und dass ein adäquates Schwimmbad-Angebot zur öffentlichen Daseinsfürsorge gehört, alleine, um Kindern das Schwimmen beibringen zu können, wird wohl niemand bestreiten. Fragt sich, warum sich in München auf diesem Sektor so gut wie gar nichts tut seit Jahr(zehnt)en. Es ist ein Trauerspiel.

Gerade im Münchner Norden: Dass sich die alte Bayern-Kaserne in den kommenden Jahren peu à peu zum neuen Stadtviertel mit dem schillernden Namen Neu-Freimann mit dann 15.000 Neu-Münchnern mausert, scheint der Stadtpolitik bislang völlig wurscht zu sein. Nur ein Freibad gibt es im Stadtbezirk. Öffentliches Hallenbad? Fehlanzeige.

Stadträte und der OB müssen den Behörden Druck machen

Eine mitdenkende Stadtpolitik mit Gestaltungswillen würde hier einfach mal ansetzen. Und zumindest mal seriös eine Wiedereröffnung der brachliegenden Floriansmühle in Erwägung ziehen. Dass das Planungsreferat Sachzwänge davorschiebt wie etwa Lärmschutz oder schwankende Wasserqualität des Mühlbachs, um nur ja nicht tätig werden zu müssen, liegt in der Natur einer Behörde. Die Stadträte, vom OB mal ganz zu schweigen, müssten halt mal aufwachen. Und den städtischen Behörden einfach mal Dampf machen. Das ist ihr Job.

Wenn sie dabei nur halb so viel Energie und Motivation aufbringen würden wie beim Ausweisen neuer Radl-Spuren, wäre ja schon viel gewonnen.

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