Schwarze Ampeln zum Schulbeginn
An der Gerner Brücke hat die Stadt probeweise zwei Ampeln abgeschaltet. Die haben bisher den Schulweg vieler Kinder aus dem Viertel gesichert.
Nymphenburg - Zwischen den parkenden Autos an der Nördlichen und Südlichen Auffahrtsallee lugen neuerdings Kinder hervor. Sie wollen über die Straße zu ihrer Schule oder zum Hort. Bis Montagfrüh war das kein Problem, da gab es hier noch Ampeln.
Doch im Rahmen des Ampelabbauprogramms der Stadt für Tempo-30-Zonen sind die zwei Ampeln auf Höhe der Gerner Brücke abgeschaltet worden. „Diese Ampeln haben den Schulweg gesichert. Und pünktlich zum Schulbeginn werden sie abgeschaltet“, beschwert sich ein AZ-Leser. Er hat Angst um seine neunjährige Tochter, die jeden Tag über die Straße muss, um zu ihrer Schule zu kommen.
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Auf AZ-Anfrage erklärt das Kreisverwaltungsreferat (KVR), dass die Ampelabschaltung ein Test sei. „KVR und Polizei schauen sich die Situation vor Ort sechs Wochen lang an. Dann wird gemeinsam mit dem Bezirksausschuss entschieden, ob die Ampeln abgebaut werden und ob ein Ersatz wie zum Beispiel ein Zebrastreifen kommt“, sagt Daniela Schlegel vom KVR. Die Ergebnisse von Verkehrszählungen und Beobachtungen würden nach sechs Wochen zusammengefasst und ausgewertet.
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg hat sich allerdings bereits im April mehrheitlich gegen ein Abschalten der Ampeln ausgesprochen. Weil die Verkehrssituation für Fußgänger zu unübersichtlich sei. „In der Früh helfen jetzt Erwachsene den Kindern über die Straße. Eltern, die sich spontan zusammenschließen, und Passanten, die den unsicheren Kindern helfen. Denn viele Autofahrer halten sich nicht an das Tempolimit. Zudem können Kinder die Geschwindigkeit von Autos nur schwer einschätzen“, sagt der AZ-Leser.
Er befürchtet, dass die Ampeln erst wieder eingeschaltet werden, wenn ein Kind verunglückt ist.
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