Schwanthalerhöhe: Hier stagniert das Wachstum
Schwanthalerhöhe - Die Schwanthalerhöhe ist einer der kleinsten Stadtbezirke Münchens. Rund 30.100 Menschen leben dort derzeit. Bis 2040 wird sich an dieser Zahl kaum etwas ändern. Entgegen dem enormen Wachstumstrend in der Stadt (München wächst bis 2040 um 18,8 Prozent) wächst die Schwanthalerhöhe kaum mehr. Ein entscheidender Grund dafür: Größere Wohnungsbautätigkeiten sind bis zum Jahr 2040 für den Bezirk zunächst nicht mehr geplant.
Der achte Stadtbezirk, benannt nach dem Schöpfer der Bavaria, Ludwig von Schwanthaler (1802 bis 1848), liegt auf der Isarniederterrasse und bildet den westlichen Innenstadtrandbereich, begrenzt von den Bahnlinien Hauptbahnhof-Pasing und Hauptbahnhof-Ostbahnhof.

Die Entstehung der Schwanthalerhöhe (Westend) ist eng mit der Industrialisierung (etwa um 1840) verknüpft. Damals entstanden gründerzeitliche Arbeiterquartiere in hochverdichteter Blockbebauung, die noch heute den Bezirk prägen. Denn fast die Hälfte des Wohnungsbestandes stammt noch heute aus der Zeit von vor 1919. Umfangreiche Genossenschaftssiedlungen aus der Zeit um 1900 bestimmen das Stadtbild im Westend, dem westlich der Ganghoferstraße gelegenen Bezirksteil.
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Schwanthalerhöhe: Hoher Ausländeranteil
Mit rund 14.500 Einwohnern pro Quadratkilometern gehört die Schwanthalerhöhe zu einem der am dichtesten besiedelten Stadtbezirke Münchens. Das Planungsreferat um Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos) beobachtet: Zuzüge in die Schwanthalerhöhe gibt es eher aus anderen Gemeinden Deutschlands oder besonders dem Ausland. Dass die Schwanthalerhöhe bereits in der Vergangenheit eine hohe Zuwanderung besonders aus dem Ausland zu verzeichnen hatte, zeigt sich auch heute noch.


Denn der Ausländeranteil ist noch heute vergleichsweise hoch. Er lag im Jahr 2017 bei 32,8 Prozent – das sind 5,6 Prozentpunkte über dem Vergleichswert für München. Laut Merk handelt es sich bei Zuwanderungen aus dem Ausland nach München primär um junge Erwachsene aus anderen EU-Staaten. Nicht nur der Ausländeranteil wird sich in der Schwanthalerhöhe weiter erhöhen – das Durchschnittsalter der Bevölkerung wird auch leicht ansteigen. Generell werden die Altersgruppen ab 60 Jahren künftig zahlenmäßig zu-, jene unter 60 Jahren wiederum abnehmen. Derzeit machen Personen im erwerbsfähigen Alter noch knapp drei Viertel der Bevölkerung im Bezirk aus.
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Viele Ein-Personen-Haushalte
Nahezu zwei Drittel der Arbeitsplätze an der Schwanthalerhöhe selbst fallen auf den Dienstleistungsbereich, den Handel, sowie die öffentliche Verwaltung. Im östlichen, innenstadtnahen Teil (Theresienhöhe) überwiegen überregionale Dienstleistung und Konsumgüterangebote. Südlich davon, oberhalb der Theresienwiese, liegt das alte Messezentrum. Als die Messe München im Februar 1998 nach Riem gezogen ist, war Platz für Neubau frei.

Es entstand ein neues Stadtquartier mit einer Fläche von 47,1 Hektar. In einer Mischung aus Kern- und Wohngebieten wurden über 4.000 Arbeitsplätze (vorwiegend im Dienstleistungsbereich) sowie über 1.400 Wohnungen mit Grundschule und Kindertagesstätten gebaut.
Mit dem Quartier "Theresienhöhe" entstanden über 300 öffentlich geförderte Mietwohnungen, in denen insbesondere auch Familien mit Kindern ein bezahlbares Zuhause fanden.
Generell findet sich in der Schwanthalerhöhe jedoch - wie in anderen innenstadtnahen Gebieten - ein hoher Anteil an Ein-Personen-Haushalten. Der Anteil an Familien mit Kindern liegt unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt.

Schwanthalerhöhe: Der Stadtbezirk in Zahlen
- Fläche: 207 Hektar
- davon Gebäude (und zugehörige Freiflächen): 117 Hektar
- davon Erholungsflächen: 13 Hektar
- Einwohner: 29.743 (144 je Hektar)
- Ausländer: 9.968 (33,5 Prozent)
- Arbeitslose: 638
- Pkw: 10.710
- Praxis-Ärzte: 45
- Einwohner je Arzt: 661
- Apotheken: 8
- Schulen: 4
- Kitas: 33
- Museen: 1
- Bibliotheken: 1
- Kinosäle: 0
- Theater: 1
- Hotels: 16
- Übernachtungen: 599.328
- Oberbürgermeister-Stichwahl 2014: Dieter Reiter (SPD): 73,2 Prozent, Josef Schmid (CSU): 26,8 Prozent
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