Schwabinger See: Kleinod in Schwabing

Selbst alteingesessenen Schwabingern dürfte der Schwabinger See nicht allzu bekannt sein - ein Grund vorbeizuschauen.
von  Sigi Müller
Was für eine prächtige Morgenstimmung am Schwabinger See: Es funkelt und glitzert.
Was für eine prächtige Morgenstimmung am Schwabinger See: Es funkelt und glitzert. © Sigi Müller

München - Hätte ich nicht vor kurzem ein Fotoshooting dort gehabt, wäre mir der Schwabinger See wahrscheinlich noch länger verborgen geblieben. Kein kleiner Teich, nein, ein richtiger See, mit Biotop für Wasservögel, Bänken, die zum Ausruhen einladen, sogar einem Kanal, der offen unter den Gebäuden durchläuft.

Schwabinger See hinter dem Ungererbad

Ich parke meinen Wagen in der Nähe vom Tantris, im Moment eine eingezäunte Baustelle, und gehe in Richtung der Johann-Fichte-Straße. Der See befindet sich hinter dem Ungererbad und der Gebäudekomplex mit Wohnhäusern und Spielplätzen reicht vor bis zur Berliner Straße. Bald stehe ich vor dem Berolina-Brunnen von Andreas Rauch. Auf einer Tafel steht auch gleich die Erklärung: Die Berolina, eine unbekleidete Frau, teilt mit ihrer Hand den aufsteigenden Wasserstrahl und symbolisiert so die über Jahrzehnte geteilte Stadt Berlin.

Malerisch spiegeln sich die Gebäude im See.

Das ganze Gebiet ist verhältnismäßig neu gebaut, und wenn man hier nicht wohnt oder arbeitet, kommt man eher selten bis gar nicht vorbei. Der Nymphenburg-Biedersteiner-Kanal speist den See. Der Weg, auch über eine kleine Brücke, lädt zu einem Rundgang. Wasservögel schwimmen auf dem Wasser. Da ich wieder sehr früh unterwegs bin, schlafen manche noch in geschützten, ruhigen Seitenarmen. Die Sonne bricht durch die Bäume und zaubert ein Glitzern auf den See. Zwei Blässhuhneltern versuchen, ihr Junges sattzubekommen. Ständig ist einer von ihnen zur Futtersuche unter Wasser. Gegenüber sehe ich in einiger Entfernung, die beiden Türme der Highlight-Towers in der Parkstadt Schwabing.

Malerisch spiegeln sich die Gebäude im See. Zwei Pferdewippen im Garten eines Kindergartens sind noch unbesetzt. Auf der anderen Seite ist der See eingefasst. Steintreppen entlang des Ufers. Oben stehen Bänke. Eine schöne Gegend.

So langsam erwacht die Stadt um mich herum. Ich setze mich noch ein bisschen in die warme Morgensonne an den See und überlege, was ich wohl in München noch alles nicht kenne. Aber einmal ganz ehrlich, haben sie von dem See gewusst?

In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr
Sigi Müller

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