Schwabinger Grüne favorisieren Taubenhäuser

Schwabing - Als zu teuer oder nicht kontrollierbar oder aus anderen Gründen nicht umsetzbar erwiesen sich Fang und Umsiedlung auf Taubenhöfe außerhalb der Stadt, die schärfere Kontrolle des bestehenden stadtweiten Fütterungsverbots, die Verabreichung der Taubenpille, die Ansiedlung von Wanderfalken bis hin zu Abschuss oder Vergiftung.
Die einzig gangbare Lösung ist nach Ansicht des Grünen Ortsverbandes Schwabing die Errichtung von Taubenhäusern. In München gibt es derzeit etwa 10 Taubenhäuser, allerdings bisher alle in privater Verantwortung, etwa bei zwei Münchner Brauereien, an der Allianz Arena oder auf dem Karstadt an der Münchner Freiheit.
Bei einer Besichtigung des Taubenhauses in der Studentenstadt in Freimann machten sich der Schwabinger Stadtratskandidat Wolfgang Leitner und der für Tierschutz zuständige Stadtrat Florian Vogel selbst ein Bild von dieser modernen Form des Taubenmanagements.
Stadttauben führen regelmäßig zu sehr emotionalen Reaktionen: Für viele Menschen sind sie ein Ärgernis, für viele jedoch eine Bereicherung. Taubenhäuser („Augsburger Modell“) können hier einen für alle Seiten befriedigenden Kompromiss liefern, da
- sich die Tauben dort sammeln und dadurch andere Plätze in Ruhe lassen
- dort aus den Nestern Eier entnommen und gegen Attrappen ausgetauscht werden können und die Population so tierfreundlich reduziert werden kann
- die Tauben dort gezielt gefüttert werden, weniger Stress bei der Futtersuche erleiden und dadurch und durch gutes Futter weniger krankheitsanfällig sind, was eine Reduzierung der umwelthygienischen Risiken für die Menschen zur Folge hat.
Stadtratskandidat Wolfgang Leitner: „Wir fordern, dass die Stadt endlich auch in eigener Verantwortung Taubenhäuser nach dem Augsburger Modell errichtet und damit zeigt, wie es richtig gemacht werden kann. Diese Maßnahmen werden Geld kosten, aber da alle anderen Maßnahmen nicht funktionieren, nicht tierschutzgerecht oder noch teurer sind, ist dies die beste und kostengünstigste Lösung für taubengeplagte Menschen wie auch für die Tauben selbst.
München will schließlich gerade im Bereich des Tierschutzes vorbildlich sein und kann mit Taubenhäusern gleichzeitig die zu große Population von Tauben reduzieren. Die schon recht konkreten Planungen für ein Taubenhaus am Elisabethplatz sollten jetzt schnell umgesetzt werden. Auch der Bereich um das Stadtarchiv am Nordbad wäre aus meiner Sicht ein geeigneter Standort.“
Stadtrat Florian Vogel: „Die Stadt München hat bereits 2008 beschlossen, Taubenhäuser zu fördern. Da nun vermehrt Taubenhäuser bei privaten Unternehmen und Einrichtungen entstehen, sollte die Stadt einen koordinierende Stelle schaffen, die die verschiedenen Interessenten, die Taubenhäuser in eigener Regie errichten wollen oder bereits betreiben, besser vernetzt und für die Betreuung zukünftiger stadteigener und privater Taubenhäuser sowie deren Betreuer zuständig ist.“