Schüler fordern: Hängt die Briefkästen niedriger!

Die Kinder haben getestet, wie es körperlich behinderten Menschen im Viertel ergeht - ihre Ergebnisse beschäftigen jetzt die Politiker im Bezirksausschuss und im Rathaus.
von  Timo Lokoschat

Die Kinder haben getestet, wie es körperlich behinderten Menschen im Viertel ergeht - ihre Ergebnisse beschäftigen jetzt die Politiker im Bezirksausschuss und im Rathaus.

Haidhausen - Mit Augenbinde und Rollstuhl waren die Viertklässler der Grundschule an der Bazeillesstraße in Haidhausen unterwegs. Ziel: erleben, wie sich behinderte Menschen im Viertel zurechtfinden. Und: was man besser machen könnte. Ihre Forderungen sind konkret:

* Die Briefkästen sollten für Rollstuhlfahrer grundsätzlich niedriger angebracht werden.

* Sie sollten auch in Blindenschrift gekennzeichnet sein.

* Bei Glascontainern sollen die Einwurflächer niedriger angebracht werden.

* Alternativ könnten Rampen vor den Containern zur Verfügung gestellt werden.

* Auch an den Glascontainern ist Blindenschrift sinnvoll, damit die Flaschen in die richtigen Öffnungen geworden werden können.

* Auf Spielplätzen sollen Matten ausgelegt werden, damit auch Rollstuhlfahrer auf dem Sand zu bestimmten Geräten gelangen können.

* Auf der Grundschule soll ein Lift, Rampen und Behindertentoiletten gebaut werden.

Alle Fraktionen des Bezirksausschusses schlossen sich den Forderungen an. Behindertenbeauftragte Tilla Meyer und Kinder- und Jugendbeauftragte Nicole Meyer unterzeichneten.

Jetzt beschäftigt sich die Verwaltung mit den Anliegen.

In einem Punkt gibt es bereits eine Antwort vom zuständigen Baureferat: "Die Bereithaltung und Ausgabe mobiler Fallschutzmatten auf Schüttgütern, wie etwa Spiel- und Fallschutzsand, ist aus Verkkehrssicherheitsgründen nicht möglich." Der Vorschlag sei zudem nicht praktikabel.

In Sachen Behördenjargon haben die Schüler jedenfalls schon etwas dazugelernt. Weitere Antworten stehen noch aus.

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