Schranne: Käfer raus, Fisch rein!

In gut vier Wochen wird das Feinkost-Lokal von Michael Käfer die Schrannenhalle verlassen, dessen Markt aber bleibt dort. Das Restaurant übernehmen die Macher vom „Goldenen Kalb”
von  Michael Graeter
Michael Käfer bleibt mit seinen Delikatessen in der Schranne. Das Restaurant gibt er auf.
Michael Käfer bleibt mit seinen Delikatessen in der Schranne. Das Restaurant gibt er auf. © Petra Schramek

Altstadt - Der Feinkost-Multi Michael Käfer, zu dessen Imperium das Restaurant „Käfer Schänke”, „Käfers Wiesn-Schänke”, Theater München, Messe Basel, Messe München und BMW-Welt zählen, bekommt in der Schrannenhalle Flügel.

Nach gut eineinhalb Jahren überlässt Käfer den gastronomischen Teil in der von Gustave Eiffel kreierten Halle am 1. Juli seinen Innenstadt-Nachbarn Patrick Bertermann und Marco Huth („Das Goldene Kalb”) und behält nur das Delikatessengeschäft.

Schranne-Betreiber Hans Hammer soll heute dazu eine Presseerklärung herausgeben, dass an Stelle Käfers ein Fisch-Restaurant eröffnet wird, „um das Angebot in der Halle zu vergrößern”.

Den Mitarbeitern des Käfer-Markt-Lokals wird ebenfalls heute die Änderung des Betreibers mitgeteilt. Ihnen dürfte der geplante Tapetenwechsel nicht ganz neu sein, weil in letzter Zeit viele Leute weniger wegen des Essens das Restaurant aufsuchten.

Käfer wie Bertermann, der neben einem Rennstall die Lokale „Miura” und „Goldenes Kalb” betreibt, bestätigten der AZ gegenüber den abgeschlossenen Deal. Hans Hammer, der „Mister Schranne”, hat seinen Segen gegeben. Die streng geheim gehaltenen Verhandlungen dauerten einige Wochen.

Zu seinem Teilabschied aus dem Glaspalast erklärte Michael Käfer, ein kühler Rechner: „Wir wollen uns an der Stelle in Zukunft nur auf den Einzelhandel konzentrieren. Er ist dort sehr gut angenommen worden. Die ausscheidenen Gastro-Mitarbeiter des Käfer-Markt-Lokals werden in unseren anderen Betrieben unterkommen können.”

Nachfolger Bertermann und sein Co freuen sich indes auf die neue Aufgabe und wollen ein Premium-Fisch-Restaurant mit einer Oyster-Bar im New-York-Style etablieren. Die große Eröffnungsparty ist Mitte Juli geplant. „Unser Ziel ist es, das beste Fischlokal Münchens zu werden, wie wir es auch geschafft haben, mit dem ,Goldenen Kalb’ das beste Steakhaus der Stadt zu sein. Mir hat die Schrannenhalle schon immer imponiert. Ich dachte sofort an Paris und seine Fischlokale. Es soll ein Feinschmecker-Restaurant werden mit der Lässigkeit des Seins. Äußerste Frische der Produkte ist unsere Hauptdevise”, erklärte Bertermann.

Ob er schon was von Fisch-Witte gehört hat? Bertermann: „Ich gehe dort sehr gern hin. Meine Familie findet es fabelhaft. Aber es schließt um 18 Uhr. Um diese Zeit machen wir unser Restaurant erst auf und haben bis spät in die Nacht geöffnet.”

In der Tat kann München mit großen Fischrestaurants kaum dienen. Das hat wohl auch einen anderen Steakhaus-Besitzer auf den Plan gerufen, sein Sortiment neben Fleisch zu vergrößern. So wollen die Betreiber des „Grill” (oberhalb des Künstlerhauses) in der City ein zweites Lokal nur mit Fisch-Delikatessen eröffnen.

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