Schotten dicht am Viehhof: Durchgang vom Dreimühlenviertel geschlossen

Der Durchgang vom Dreimühlenviertel aus ist geschlossen – und soll es auch bleiben. Im Viertel regt sich Protest gegen lange Umwege für Fußgänger.
Felix Müller
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An der Thalkirchner Straße ist das Tor geschlossen, durch das viele Fußgänger bisher gegangen sind.
An der Thalkirchner Straße ist das Tor geschlossen, durch das viele Fußgänger bisher gegangen sind. © Bernd Wackerbauer

Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt - Für viele Münchner ist es ein ganz alltäglicher Weg gewesen – vom Dreimühlenviertel kurz rüber Richtung KVR und U-Bahnhof Poccistraße. Oder vom Abendessen am Roecklplatz noch kurz in den Bahnwärter-Thiel-Biergarten. Doch mit dem kurzen Weg über den Lkw-Parkplatz ist Schluss. Die Markthallen München haben den Zugang an der Thalkirchner Straße geschlossen. Und das könnte dauerhaft so bleiben.

Tor am Viehhof ist zu

Die Folge sind weite Umwege für viele Münchner - gerade für die Bewohner des Dreimühlenviertels, die für Innenstadt-Verhältnisse sehr schlecht an die U-Bahn angebunden sind, ein großes Ärgernis.

Betreten nun offiziell verboten: das Schild am Tor.
Betreten nun offiziell verboten: das Schild am Tor. © Bernd Wackerbauer

Was dahinter steckt? "Der Viehhof ist kein öffentlicher Verkehrsgrund, sondern ein Betriebsgelände der Markthallen München mit entsprechendem Verkehrsaufkommen – beispielsweise durch Viehtransporter", sagt eine Sprecherin des Kommunalreferats auf AZ-Anfrage. Die zunehmende Querung durch Radler und Fußgänger habe "zu vermehrten Gefahrensituationen mit dem Lieferanten- und Fahrzeugverkehr sowie an der Wagenwaschanlage" geführt.

Im Kommunalreferat wird betont, dass der Zugang zum Bahnwärter Thiel weiterhin von der Tumblingerstraße aus möglich sein wird, ebenso zu den so genannten "Südgärten".

Sowohl die Markthallen, als auch der örtliche Bezirksausschuss-Chef Benoît Blaser (Grüne) betonen, dass man die Schließung des Tors eigentlich gerne verhindert hätte. Appelle hätten aber kaum etwas genutzt, heißt es.

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Markthallen können "Situation nicht mehr verantworten"

"Die Markthallen haben die Verkehrssicherungspflicht und können diese Situation aus Haftungsgründen nicht mehr verantworten", sagt die Sprecherin des Kommunalreferats. Auch Benoît Blaser sagt, es habe mehrere Gefahrensituationen gegeben, nur durch Glück keine Unfälle. Sein Bezirksausschuss habe mit Plakaten appelliert, besonders aufzupassen, Schulen und Kindergärten angesprochen, man habe versucht, den Schließungs-Plan hinauszuzögern. "Wir hätten es gerne anders gehabt, dass die Leute jetzt nicht diese Umwege haben", sagt er.

Doch es sei nun einmal ein Betriebsgelände, kein öffentlicher Grund. Ob noch mal Bewegung in die Sache kommt? Schwer zu sagen. Das Kommunalreferat zumindest signalisiert weiter Gesprächsbereitschaft. Man sei mit dem Bezirksausschuss und anderen Akteuren im Viertel "im ständigen Austausch".

Eine Bürgerversammlung beantragte dieser Tage, das Tor wieder zu öffnen. Der Bezirksausschuss wiederum hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass die Stadt noch einmal prüfen soll, ob nicht ein klar markierter Fußweg über das Gelände eine Variante sein könnte. Damit es doch weiter einen schnellen Durchgang vom Dreimühlenviertel aus gibt. Aber auch die Unfallgefahr verringert wird.

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