Schon wieder linke Einrichtung attackiert

Farbbeutel fliegen, Fäkalien werden verschmiert und Scheiben werden eingeworfen: Schon wieder wurde eine linke Einrichtung im Westend attackiert.
dpa |
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Glasscherben liegen am 24.05.2013 an der Außenfasssade des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern in München.
Julia Killet/Rosa Luxemburg Stiftung/dpa Glasscherben liegen am 24.05.2013 an der Außenfasssade des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern in München.

Schon wieder wurde eine linke Einrichtung im Westend attackiert: In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden die Scheiben des Kurt-Eisner-Vereins eingeschlagen. Jetzt vermutet auch die Polizei einen rechtsextremen Hintergrund.

München  – Erneut hat es in München eine Attacke auf eine linke Einrichtung gegeben. Am frühen Freitagmorgen wurden vier Fenster der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern und des Kurt-Eisner-Vereins eingeschlagen.

Die Einrichtung wie auch die Polizei vermuten einen rechtsextremen Hintergrund und einen Zusammenhang mit dem NSU-Prozess. Seit Mitte April – dem geplanten Termin für den Beginn des Prozesses um die Morde des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ - gab es eine  Reihe von Attacken gegen linke Initiativen.

„Wir haben ein Häufung von Sachbeschädigungsdelikten“, sagte Polizeisprecher Wolfgang Wenger. „Wir nehmen das ernst und haben Maßnahmen ergriffen.“

Die Geschäftsführerin des Rosa-Luxemburg-Regionalbüros, Julia Killet, sagte, die Täter hätten den Zeitpunkt vermutlich gewählt, weil die Medien derzeit besonders sensibilisiert seien. „Die Neonazis wollen zeigen, dass sie da sind – und sie wollen einschüchtern“, sagte sie. „Ich bin hier alleine in dem Büro – da kriegt man schon ein mulmiges Gefühl.“

Laut Polizei hatte ein Anwohner gegen 03.00 Uhr morgens einen lauten Knall bemerkt und dann gesehen, dass Fensterscheiben des Büros zerstört waren.

Ziel von Attacken waren zuvor der bayerische Flüchtlingsrat, ein linkes Wohnprojekt und die Kanzlei der Anwältin Angelika Lex, die im NSU-Prozess die Witwe des ermordeten Theodoros Boulgarides vertritt. Vor der Kanzlei hatten Unbekannte Kot und Urin verschmiert. Die Zahl der Drohbriefe und -mails aus der rechten Szene habe zugenommen, sagte Lex vor einer Woche bei einer Pressekonferenz zu den Fäkalschmiererei. „Dieser Anschlag galt allen NSU-Opfern und ihren Angehörigen.“

Ein linkes Wohnprojekt wurde seit dem Beginn des Prozesses am 6. Mai bereits viermal angegriffen – es flogen Farbbeutel und Eier, Fensterscheiben gingen zu Bruch, und in Fenster wurde „Anti-Antifa“ geritzt – ein Kürzel für Neonazis. Die Betroffenen sehen in den Taten den Beweis, dass die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe und ihre Mitangeklagten Unterstützer in Bayern haben.

 

 

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