Schlosspark Nymphenburg in München wird immer mehr zur Partymeile - mehr Parkwächter gefordert

Spaziergänger nervt, dass im Schlosspark Nymphenburg immer mehr Menschen - gegen die Regel - in den Wiesen liegen, Radl schieben oder am Brunnen spielen. Jetzt werden mehr Parkwächter gefordert.
Irene Kleber |
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Auch Räder durch die Allee schieben darf man nicht. Gemacht wird’s trotzdem.
Privat Auch Räder durch die Allee schieben darf man nicht. Gemacht wird’s trotzdem.

Spaziergänger nervt, dass im Schlosspark Nymphenburg in München immer mehr Menschen - gegen die Regel - in den Wiesen liegen, Radl schieben oder am Brunnen spielen. Jetzt werden mehr Parkwächter gefordert.

Nymphenburg - Spaziergänger Klaus R. (Name geändert) ist zunehmend genervt. Wenn er, wie beinahe täglich, mit seinen Vogelbeobachtungsfreunden durch den Nymphenburger Schlosspark streift, stößt er immer häufiger auf Störenfriede: Junge Leute, die sich’s in der Frühlingssonne in den Wiesen am Schlosskanal gemütlich machen. Andere, die ihre Radl die Wege entlang schieben. Kinder, die auf dem Brunnen bei der Pagodenburg herumklettern.

"Ich traue es den Leuten zu, dass sie dort bald das Grillen anfangen!"

"Neulich stand am Sonntag sogar ein Zelt auf der Wiese vor der Pagodenburg", beschwert er sich. Und dass es bei der großen Wiese hinter der Badenburg zugehe wie im Englischen Garten. "Ich traue es den Leuten zu, dass sie dort bald das Grillen anfangen!"

Der Punkt ist: Der Schlosspark mit seinen Alleen links und rechts des Nymphenburger Kanals, ehemals ein Barockgarten und Jagdrevier des Bayerischen Königshauses, ist Landschaftsschutzgebiet. Viele Bäume sind bis zu 300 Jahre alt. In den Bruthöhlen und im dichten Unterholz leben bis zu 175 Vogelarten, dazu zahlreiche Fledermäuse und Insekten. Eine Naturperle also, mitten in der Stadt – für die Regeln gelten. Wiese betreten verboten, zum Beispiel. Genauso wie Ballspielen, Musikmachen, Radlfahren und Radlschieben.

Auch Räder durch die Allee schieben darf man nicht. Gemacht wird’s trotzdem.
Auch Räder durch die Allee schieben darf man nicht. Gemacht wird’s trotzdem. © Privat

Unter der Woche eine Security-Kraft, zwei am Wochenende

Die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung, die an schönen Sommer-Sonntagen bis zu 3.000 Besucher im Park zählt, hat dazu Anlagevorschriften in zehn Punkten verfasst und freilich auch Parkwächter installiert, die aufpassen sollen, dass sich alle Ausflügler an die Regeln halten. Werktags sei eine Securitykraft vor Ort, am Wochenende zwei.

Nur, die schauten wohl gern auch mal weg, wenn sie überhaupt vor Ort zu finden seien – so empfinden das jedenfalls die Vogelfreunde. "Es bricht uns das Herz, dass dieser wertvolle Lebensraum nicht ausreichend geschützt wird", schreibt Klaus R. Dass häufig sogar Hunde frei herumlaufen, obwohl sie dort Rehe und andere Tiere reißen könnten, und dass manche Leute sogar Drohnen fliegen lassen, die die Tiere stören, dürfe die Schlösserverwaltung wirklich nicht durchgehen lassen.

Ab Mai soll die Parkaufsicht verstärkt werden

Dort reagiert man recht entspannt auf die Anwürfe: Verstößen gegen die Parkordnung werde "mit Augenmaß begegnet", heißt es auf AZ-Anfrage, und dass der Schlosspark "in der Gesamtansicht nach wie vor ein von Ruhe und Entschleunigung geprägtes Gartendenkmal" sei.

Aber eines erreichen die Beschwerden dann wohl doch: Ab Mai will die Schlösserverwaltung die Parkaufsicht für die Sommersaison verstärken, "personell und zeitlich". Was das genau heißen soll, lässt das Schreiben allerdings offen.

Lesen Sie hier: Exzessive Park-Partys - Schlösserverwaltung schlägt Alarm

Lesen Sie hier: Anwohnerin sauer - Ruf nach Grillverbot im Westpark wird lauter

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