Schlägereien und Gewalt gegen Polizisten
Am vergangenen Wochenende war die Bundespolizei wegen Gewaltdelikten am Hauptbahnhof und am Ostbahnhof im Dauereinsatz. Was genau los war...
Ludwigsvorstadt - Schläge, Tritte und Beleidigungen an den Bahnhöfen haben die Beamten der Bundespolizei am vergangenen Wochenende erheblich gefordert. Vor allem in der Nacht von Samstag auf Sonntag (26. und 27. April) waren oft nichtige Gründe in Verbindung mit Alkohol der Auslöser für mehrere Körperverletzungen an den Münchner Bahnhöfen. Auch Beamte der Bundespolizei wurden dabei angegriffen:
Ein 16-jähriger afghanischer Staatsangehöriger schlug am 26. April, 22.25 Uhr, am S-Bahnsteig Hauptbahnhof aus bisher unbekannten Gründen auf einen 19-jährigen Kameruner ein. Eine Streife der DB-Sicherheit schritt ein und trennte die Beteiligten.
Beamte der Bundespolizei nahmen den 16-Jährigen vorläufig fest. Bei der Mitnahme zur Dienststelle leistete der junge Mann laut Polizeibericht erheblichen Widerstand und versuchte sogar in die Gleise der Stammstrecke zu springen. Die Bundespolizeistreife musste den Jugendlichen fesseln.
Am Ausgang zur Arnulfstraße beobachtete eine Streife der Bundespolizei am 27. April um 00.30 Uhr eine Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen. Mehrere Beamte mussten die Beteiligten trennen.
Nach ersten Ermittlungen soll ein 32-Jähriger einen Beteiligten am Kragen gepackt, gegen einen Aschenbecher gedrückt und eine weitere Person geschlagen haben. Bei den anschließenden strafprozessualen Maßnahmen auf der Dienststelle griff ein 25-jähriger Germeringer einen Bundespolizisten an die Kehle. Der Beamte konnte den Germeringer wegstoßen. Daraufhin versuchte der 25-Jährige einen weiteren Beamten zu schlagen. Er blieb anschließend in Gewahrsam auf der Wache.
In einer am Hauptbahnhof stehenden S-Bahn der S2 kam es am 27. April um 6.50 Uhr zwischen drei jungen Männern zu einer Auseinandersetzung. Dabei schlug ein 23-jähriger aus Karlsfeld einem 20-jährigen Bekannten ins Gesicht. Eine Streife der DB-Sicherheit verständigte daraufhin einen Bundespolizisten, der sich auf dem Heimweg befand. Da sich der Beschuldigte Karlsfelder sehr aggressiv zeigte und den Anweisungen nicht folgte, forderte der Beamte weitere Unterstützung an.
Kurz darauf griff der 23-Jährige den Bundespolizisten an und stieß ihn am Bahnsteig gegen die Brust. Eine herbeigeeilte Streife nahm den Karlsfelder daraufhin fest. Ein Begleiter des 23-Jährigen störte die Festnahme so massiv, dass er ebenfalls zur Wache mitgenommen werden musste. Nach Abschluss der strafprozessualen Maßnahmen wurden alle Beteiligten auf freien Fuß entlassen.
Im Personentunnel am Ostbahnhof lauerte ein bisher unbekannter Täter am 27. April um 5.05 Uhr einem 24-Jährigen auf, schlug und trat ihm ins Gesicht. Der Olchinger erlitt Verletzungen im Mund- und Nasenbereich und musste im Krankenhaus behandelt werden. Eine Fahndung nach dem Täter blieb erfolglos. Die Bundespolizei wertet nun die Überwachungsbilder und Zeugenaussagen aus.
Die Einsätze sind Beispiele für insgesamt zehn Körperverletzungen (davon zwei gefährliche Körperverletzungen) und vier Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte in der Zeit von Freitag (25. April), 23 Uhr bis Sonntag (27. April), 24 Uhr.
Die Ermittlungen dauern in allen Fällen an.
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